FNTMMSP klagt an

FNTMMSP klagt an

Peruanische Regierung betreibt Geschäft der Bergbaukonzerne

Am 25. September erschien das Kommuniqué Nr. 19 der peruanischen Bergarbeitergewerkschaft FNTMMSP zur Situation des Arbeitskampfes der Bergleute in Peru. Darin wird deutlich gemacht, dass das Arbeitsministerium ein doppeltes Spiel treibt und in Wirklichkeit Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Bergbau-Unternehmerverband ablehnt.

Von gp

Die Arbeitsministerin Silvia Cáceres hatte am Mittwoch, 25. September, zu einer erneuten Verhandlungsrunde eingeladen. Und obwohl die Gewerkschaftsvertreter ohne Begleitung von Bergarbeitern zum Treffen kamen, waren zwei Mannschaftswagen Polizei aufgefahren und mindestens 150 Einsatzkräfte vor Ort. Die Ministerin lies die Delegation der FNTMMSP vier Stunden warten, ohne das Treffen abzusagen. Zugleich wurden zahlreiche Polizisten im Ministerium aufgestellt - als Einschüchterungsversuch.

Repression, Einschüchterung und Gewalt

Die FNTMMSP kritisiert die Ignoranz der Bergbauunternehmer gegenüber den Forderungen der Bergleute ebenso, wie die Repression, Einschüchterung und Gewalt gegen die Bergleute. Sie protestiert auch gegen die verstärkten Angriffe in den Bergwerken:

 

Glencore unterbrach die betrieblichen Tarifverhandlungen, setzte 320 Arbeiter unbefristet frei und bietet Abfindungen bei Kündigung an; mehr als 200 Leiharbeiter wurden bei Buenaventura Unidad Uchucchacua gekündigt, bei Unidad Orcopampa über 1.500; Barrick droht 700 Bergleuten die Entlassung an, um dann ebenfalls Abfindungen für „freiwillige“ Kündigung anzubieten; Southern Peru will über 1.000 Bergleute aus der dort größten Gewerkschaft (SUTAX) rausbrechen und individuelle Tarifverträge abschließen; San Ignacio von Morococha SIMSA hebt ersatzlos den Tarifvertrag für 500 Bergleute auf.

Landesweite Versammlung soll weitere Schritte beraten

Dazu kommt das Problem der Arbeitssicherheit: so gab es bereits 30 Tote bei Unfällen in den Minen. Zugleich machen die Bergbauunternehmen außergewöhnlich hohe Gewinne und erhalten zusätzlich Steuervergünstigungen. All das unterstreicht, so das Kommuniqué der FNTMMSP, die Notwendigkeit der einheitlichen Vertretung und branchenweiter Verhandlungen über die zentralen Forderung des nationalen Streiks. Die Gewerkschaft klagt die Regierung an, sich zu Komplizen der Bergbauunternehmen zu machen.

 

Im Augenblick streiken nur die Bergleute in der Eisenmine Shougang in Marcona zur Durchsetzung betrieblicher Forderungen. Am 11. Oktober soll eine landesweite Gewerkschaftsversammlung der FNTMMSP stattfinden, um die weiteren Schritte im Kampf zu diskutieren und zu beschließen.