Gladbeck
"Biji Berxwedan YPG" schallte immer wieder durch die Fußgängerzone
Bei der Protestaktion in Gladbeck waren auf jeden Fall über 120 Menschen. Sie alle waren Gladbeckerinnen und Gladbecker. Aber sie kommen aus Syrien, der Türkei, Deutschland und anderen Ländern.
Sie haben engagiert und friedlich demonstriert gegen den brutalen und völkerrechtswidrigen Überfall des türkischen Präsidenten Erdogan auf Nordostsyrien. Immer wieder schallte bei der rund eine Stunde dauernden Demonstration durch die Innenstadt der Ruf "Biji Berxwedan YPG" durch die Fußängerzone. YPG sind die kurdischen Volksverteidigungseinheiten, die maßgeblich den IS besiegt haben. Jetzt müssen sich sich gegen die türkische Invasion wehren.
Alle Reden auf deutsch, kurdisch und türkisch wurden jeweils übersetzt, damit alle Alles verstehen und auch die Passanten informiert waren. Erkennbar war als einzige deutsche Organisation die MLPD dabei. Auf Zustimmung stieß der Vorschlag, dass beim nächsten Mal jeder noch einen arabischen und einen deutschen Teilnehmer oder Teilnehmerin mitbringen soll. Aus der Nachbarschaft, aus dem Betrieb oder anderswoher.
"Wir haben gestern kurzfristig mit unseren syrischen, kurdischen und türkischen Genossinnen und Genossen beraten, zu diesr Aktion aufzurufen", so Jörg Weidemann, Sprecher der MLPD in Gladbeck. "Wir haben auch andere Parteien eingeladen, aber vielleicht sind sie nicht so schnell oder finden es nicht so wichtig."
In den Reden wurde auch die Bundesregierung kritisiert. "Scheinheilig distanziert sie sich von dem Überfall", so eine Rednerin. "Aber in der Realität arbeitet sie eng mit dem türkischen Regime zusammen". Und so war ein weiterer beliebter Slogan: "Deutsche Panzer - raus aus Kurdistan!"
Einige Teilnehmer haben heute zum ersten Mal Forderungen und Parolen auf deutsch gerufen - eine Integration besonderer Art, so Weidemann.