Köln

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Eine solche Demo hat Köln noch nie gesehen!

Ab 14 Uhr am gestrigen Samstag zog eine machtvolle Demonstration mit mindestens 12.000 Teilnehmern durch Köln-Deutz – durch Deutz, denn die Polizei hatte eine Demo im Zentrum von Köln aus fadenscheinigen Gründen verboten.

Korrespondenz
Eine solche Demo hat Köln noch nie gesehen!

Es war eine Demo, wie sie die Kölner noch nie gesehen hatten: Es wogte ein Meer von YPG-, YPJ und gelb-grün-roten Fahnen. Fast ununterbrochen hallten Sprechchöre durch die Straßen, die jedem Kölner zeigten, worum es den Demonstranten ging: „Erdogan – Terrorist“, „Erdogan – Faschist“, und immer wieder „Freiheit für Rojava – Rojava – Rojava!“

Monika Gärtner-Engel hält engagierte Rede

Bei der Abschlusskundgebung hielt auch Monika Gärtner-Engel, die Hauptkoordinatorin der ICOR und Internationalismus-Verantwortliche der MLPD, eine stürmische Rede. Sie lenkte den Blick über Erdogan hinaus auf das imperialistische System, dessen Vertreter er ist: „Solange es Imperialismus gibt, wird es Kriege geben!“ Sie würdigte die solidarischen Ausführungen von den Jusos und von den Grünen, beanstandete aber, dass diese gar nicht die Bundesregierung ins Visier nehmen, die mit Erdogan zusammenarbeitet und seinen Angriffskrieg unterstützt. Nach der Kundgebung giftete ein Grüner: "Ihr immer mit eurer Hetze, Hetze, Hetze!" Mithilfe des Videomitschnitts der Rede kann jeder den Fakrencheck machen.

 

Hier ist die Rede zu sehen und zu hören

 

Monika Gärtner-Engel forderte von allen imperialistischen Staaten als Sofortmaßnahme gegen den Angriff Erdogans, den Luftraum in Syrien zu sperren. Denn mit seinen brutalen Bombardements trifft er vor allem die Zivilbevölkerung. Die demokratischen Errungenschaften von Rojava - die demokratische Selbstverwaltung, die Gleichberechtigung von Frau und Mann, der Kampf um den Schutz der Natur – alles das ist den Imperialisten ein Stachel im Auge und ein Vorbild für den Freiheitskampf der Völker.

 

Flugblatt der MLPD fand reißenden Absatz

Linkspartei, Jusos, Anarchisten, Autonome und Grüne nahmen mit Fahnen und Emblemen an der Demo teil. Auffallend war bei den Demonstranten, dass die übergroße Mehrheit jüngere Kurden waren, die meisten nicht in Kurdistan geboren, aber sehr kämpferisch für Freiheit und gegen das kapitalistische System. Dementsprechend fand das aktuelle Flugblatt der MLPD reißenden Absatz und die Leute bedankten sich dafür, dass wir es verteilten!

 

Während der Demo war der Block von Internationalistischem Bündnis, MLPD und REBELL mit Abstand der größte und attraktivste. Offenes Mikrofon, Musik, Lieder und Sprechchöre wechselten sich ab. Monika Gärtner-Engel moderierte, und es sprachen Vertreter der MLPD sowie vieler internationaler Organisationen: aus dem Iran, dem Irak, aus Palästina – und natürlich aus Rojava!

 

Sehr berührend war die Aufforderung eines etwa 10-jährigen Jungen aus Rojava, der eine angeborene schwere Augenkrankheit hat, und der zur Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf aufrief. Ähnlich unerschrocken und kämpferisch redeten im Lauf der Demo noch weitere Kinder am Mikrofon. Anna Vöhringer von der Verbandsleitung des REBELL rief die Kinder auf, sich bei den Rotfüchsen zu organisieren, der Kinderorganisation des REBELL, und prangerte die Kriminalisierung des Freiheitskampfs in Rojava an: „Revolution ist kein Verbrechen!“

"Ihr unterstützt den Kampf gegen Erdogan und Rojava tatsächlich!"

Als einzige Partei hatte die MLPD einen viel beachteten Infostand aufgebaut. Ihr starkes solidarisches Auftreten insgesamt fand sehr viel Anerkennung. So viele wie noch nie interessierten sich für eine Mitgliedschaft in MLPD und REBELL. Ein Beispiel für viele: Zwei junge Kölner Kurdinnen, die direkt einen Mitgliedsantrag schrieben, sagten: „Wir kennen euch schon lange, aus dem Internet, von Wahlen, wir kennen auch euren Arzt in Köln. Ihr unterstützt den Kampf gegen Erdogan und für Rojava nachdrücklich. Deshalb wollen wir euch unterstützen und aktiv und bei euch Mitglied werden!“

 

Zur bewusstseinsbildenden Aufbauarbeit auf dieser großen tollen Demo gehörte auch der Verkauf von zahlreichen Exemplaren der Broschüre "Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder."