Deutschland
Erste Berichte zu den Protesten gegen die Angriffe auf Rojava
Bereits gestern fanden die ersten Protestaktionen gegen den völkerrechtswidrigen Angriff des faschistischen Erdoğan-Regimes statt. Korrespondentinnen und Korrespondenten berichten:
Berlin: Protest- und Solidaritätsaktion am Brandenburger Tor
Kurz nach den ersten Nachrichten über den Beginn der Aggression des faschistischen Erdogan-Regimes gegen Rojava/Nordsyrien begann dagegen um 17.00 vor der US-Botschaft eine Kundgebung. Daran nahmen trotz der Kurzfristigkeit einige hundert Menschen teil. Es herrschte eine aufgebrachte, kämpferische Stimmung. Immer wieder wurden Sprechparolen gerufen. Auch eine ganze Reihe von GenossenInnen der MLPD und Freunde von Solidarität International beteiligten sich aktiv mit Transparenten, Fahnen, Plakaten und Redebeiträgen. Für die MLPD erklärte Dieter Ilius die uneingeschränkte Solidarität der Partei gegen die völkerrechtswidrige imperialistische Aggression und prangerte den heuchlerischen Charakter der EU-Erklärung dazu und von Außenminister Maas an. Es sprach auch ein Betriebsrat von Siemens. Er betonte, dass gerade auch in der Arbeiterklasse über die Hintergründe dieser Aggression aufgeklärt und der länderübergreifende gemeinsame Kampf der Arbeiter und Unterdrückten organisiert werden muss.
Um 18 Uhr begann eine kurze, spontan angemeldete Demonstration, zum nahe gelegenen russischen Konsulat in der Straße „Unter den Linden“. Bei der Abschlusskundgebung wurde neben dem Protest gegen die schändliche Rolle der Trump-Regierung auch die Rolle Russlands kritisiert. Morgen, am Donnerstag startet um 18.00 eine Kundgebung und Demonstration am Oranienplatz in Kreuzberg. Vorher findet ab 16.00 eine Mahnwache vor dem Reichstag statt. Am Samstag werden wir uns an dem weltweiten Aktionstag beteiligen. Die Demonstration beginnt um 15 Uhr am Hermannplatz.
Heilbronn: Erste Protestkundgebungen mit über 100 Menschen
Zu einer ersten Protestkundgebung gegen den Angriff des Erdogan-Regimes auf Rojava kamen am 9. Oktober über 100 Heilbronnerinnen und Heilbronner auf den Kiliansplatz. Neben zahlreichen YPG-Fahnen waren die Fahnen der MLPD und ihres Jugendverbands REBELL unübersehbar. Auch GewerkschafterInnen, kämpferische Frauen von Courage und Mitstreiter der Linksparteo waren auf dem Platz. Bei strömendem Regen erklärten wir unsere Solidarität für den kurdischen Freiheitskampf. Die Kundgebung richtete sich auch gegen deutsche Rüstungsexporte an die Türkei: "Deutsche Waffen, deutsches Geld - morden mit in aller Welt!". Am Mikrofon griffen wir auch die Medienlügen vom "Korridor" und "Kampf gegen Terroristen" an. Die türkische Regierung und die IS-Terrormiliz arbeiten Hand in Hand. Wir verabredeten uns, bis Freitag, 11. Oktober, 17 Uhr, zu einer größeren Demonstration zu mobilisieren.
Darmstadt: „Hoch die internationale Solidarität“
„Hoch die internationale Solidarität“. Das skandierten während der Aktion gegen den Einmarsch in Nordsyrien am Mittwoch in Darmstadt ca. 200 Demonstranten. Zu sehen waren viele kurdische Fahnen, eine Fahne der MLPD – bereits bei einer Aktion am Montag auch vom REBELL – und vom Internationalistischen Bündnis sowie von der Linkspartei und ihrem Jugendverband. Ein Vertreter der MLPD hatte ein Rede vorbereitet, erklärte die Solidarität und kritisierte die Berliner Politik, die Unterstützung bedeutet für Tod und Verderben, die Erdoğan dem demokratischen Nordsyrien bringt. Völkerrecht schert ihn überhaupt nicht. So skandierten die Demonstranten auch „Erdoğan–Terrorist“.
Bochum: Spontandemo
Sofort nach Bekanntwerden des völkerrechtswidrigen Militärangriffs durch das faschistische türkische Regime Erdogans hat das Internationalistische Bündnis in Bochum zu einer spontanen Demonstration mobilisiert. Bis zu 25 Leute , darunter mehrere Kurden und Vertreter von einzelnen Trägerorganisationen wie dem Frauenverband Courage, Solidarität International, der Bundesweiten Montagsdemo, Rebell und MLPD, versammelten sich gegen 18.00 Uhr auf dem Husemannplatz in der Bochumer Innenstadt. Alle verurteilten den barbarischen Angriff auf mehrere Regionen in Nordsyrien, u.a. Rojava. "Dem Faschisten Erdogan geht es nicht darum, angeblichen Terror zu bekämpfen, sondern gezielt die selbstverwalteten, demokratischen Provinzen der Kurden zu vernichten", hieß es in einer Wortmeldung am offenen Mikrofon, "denn hier leben Frauen und Männer verschiedener Nationen und auch Religionen gleichberechtigt friedlich zusammen.. "Erdogan will ein neues osmanischen Reich gründen und würde dafür mehrere Nachbarstaaten wie z.B. Armenien besetzen. Das bedeutete weitere Eskalation und Krieg in dieser ohnehin von Gewalt zerrütteten Region", äußerte sich ein Redner.
Alle forderten die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen sowie den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Türkei. Erdogan raus aus Syrien!
Da wegen der kurzen Zeitspanne heute relativ wenig Leute zum spontanen Protest mobilisiert werden konnten, ruft das Interbündnis für morgen zu einer weiteren Protestkundgebung mit hoffentlich zahlreichen kurdischen Freunden auf. Diese Kundgebung ist wieder am gleichen Ort, dem Husemannplatz um 18.00 Uhr.
München: Demo zum Generalkonsulat
In München fand gestern eine kurzfristiuge Kundgebung (18 Uhr, Rotkreuzplatz) mit Demo zum türkischen Generalkonsulat statt. Rund 300 Teilnehmer kamen trotz kurzer Anlaufzeit, davon die Hälfte deutsche Teilnehmer, vor allem Jugendliche. Die MLPD nahm mit einer Delegation teil, mit Kurzrede bei der Auftaktkundgebung.
Wiesbaden: Um Punkt 18 Uhr startet der Protest
Sofort nach dem völkerrechtswidrigen Angriff des faschistischen türkischen Erdogan-Regimes auf Rojava/Nordsyrien fand heute um 18 Uhr in der Fußgängerzone auf dem Mauritiusplatz eine Protestkundgebung statt. Es war der Start für den weiteren Aufbau der Solidarität mit den dort lebenden Völkern der Kurden, Araber, Turkmenen, Aramäer, Armenier usw. Dort wurde der faschistische Islamische Staat (IS) gemeinsam bekämpft, bis er seine von ihm beherrschten Gebiete aufgeben musste. Eine demokratische Selbstverwaltung die allen Völkern und Religionen, Männern und Frauen die gleichen Rechte gewährt und ein Leben im Einklang mit der Natur verwirklicht wurde aufgebaut. In den zahlreichen Redebeiträgen am offenen Mikrofon wurde betont, dass gerade dieser unter der Blockade des türkischen Regimes durchgeführte Aufbau Fluchtursachen wirksam bekämpft, dass die Grenze zur Türkei von Seiten Rojavas nie gefährdet wurde und im Gegensatz dazu das Erdogan Regime IS Kämpfer dort durchschleuste und ihnen Rückzugsräume bot.
Wie verlogen die Aktion "Friedensquelle" des Erdogan Regimes ist, zeigt sich auch daran, dass Al Bagdadi, der Chef des IS seine dort agierenden "Schläferzellen"gleichzeitig mit der Invasion zum Angriff aufgerufen hat. Eine Brigadistin, die in Kobane am Bau eines Krankenhauses teilgenommen hatte, berichtete von ihren Erfahrungen. Die verlogene Politik des faschistischen Erdogan Regimes, deren Unterstützung durch die Bundesregierung und die Unterdrückung des kurdischen Befreiungskampfes durch imperialistische Länder wurden verurteilt. MLPD und Rebell Wiesbaden hatten die Intiative ergriffen und als sich die Invasion abzeichnete zum "Tag X" mobilisiert. Ca. 30 Personen haben an der Kundgebung aktiv teilgenommen. Ein vielfache Anzahl hat sich zeitweise informiert. Der Vorschlag eines Vertreters der MLPD montags um 18 Uhr hier zu demonstrieren und die Solidarität zu verbreitern wurde begrüßt.
Hamburg: Eine Anklage gegen den Faschisten Erdoğan
Die meisten Hamburger hatten es noch gar nicht mitbekommen – da versammelten sich zwei Stunden nach dem Überfall der Türkei auf Rojava hunderte kurdische, türkische, deutsche und Menschen weiterer Nationen. Unter YPG-, ICOR- und Antifa-Fahnen skandierten sie: „Erdogan Terrorist!“, „Erdogan Faschist!“, „Rojava wird leben!“, „Hoch die Internationale Solidarität!“ und viele mehr.
Etliche kurdische Menschen waren regelrecht verzweifelt, aber applaudierten stark, als die Rednerin daran erinnerte, dass es vor wenigen Jahren hieß, Kobane ist von den IS-Faschisten eingenommen und verloren. Wenige Wochen später wurde Kobane von den Freiheitskämpfern der YPG befreit. Ihr Sieg gibt uns auch heute Mut, unterstützt von Millionenmassen der weltweiten Solidarität.
Inzwischen strömen ständig neue Leute dazu. Per Lautsprecher wird weiter über die aktuelle Lage des türkischen Überfalls aus der Luft und mit Artelleriefeuer aus der Türkei über die Grenze berichtet. Hintergründe werden analysiert und die große Gefahr eines neuen imperialistischen Krieges um die Vorherrschaft im Nahen Osten und sogar darüber hinaus aufgezeigt.
Gleichzeitig, so wird durchgesagt, formiert sich an der Sternschanze eine zweite Demonstration. Wir einige Hundert ziehen ständig mehr werdend los, vereinigen uns mit der anderen Demo und wachsen zu einem kämpferischen und solidarischen Zug von 1.500 bis 2.000 Menschen an.
Neben der MLPD sind alle migrantischen Hamburger Trägerorganisationen des Internationalistischen Bündnisses da. Es sind in den nächsten Tagen laufend Protestaktionen geplant. Zur größten am Samstag haben wir mit ihnen vereinbart, unsere Solidarität gemeinsam im Internationalistischen Bündnis-Block zu bündeln.
Rote Fahne News wird weiter berichten!