Stuttgart
Eberhard Schmid (MLPD) als Ehrenbürger von Kobane gewürdigt
Parolen rufend trafen große Gruppen Jugendlicher vom Hauptbahnhof zur Demonstration gegen den Einmarsch Erdogans in der Türkei.
Bis zu 7000 Menschen und ein Meer von Fahnen versammelten sich in der Lautenschlagerstraße. An der Spitze des Zuges eine ganze Gruppe von Kindern, die ihre Fahnen schwenkten. Kämpferische, laut Parolen rufende hunderte Frauen beherrschten den ersten Block der Demonstration. „Türkische faschistische Besatzer-Armee raus aus Kudistan!“ forderten sie mit ihrem Fronttransparent, auf dem die grauenhaften Bilder vom türkischen Angriff auf Syrien zu sehen waren.
Zeitgleich Demonstrationen in der ganzen Welt
Auf selbstgemalten Plakaten konnte man lesen: „Mörder raus aus Kurdistan“. Gegenseitig zeigten sie sich Videos aus der ganzen Welt von zeitgleichen Demonstrationen, z.B. aus dem Iran, wo in allen kurdischen Städten große Demonstrationen stattfanden. Wütend, berührt, kämpferisch, selbstbewusst, siegeszuversichtlich und voller Hoffnung auf die große internationale Bewegung war die Stimmung der Demonstranten aus ganz Baden-Württemberg. In die Reihen von Kurden mit Wurzeln aus der Türkei, Syrien, dem Irak und Iran hatten sich viele Flüchtlinge und Deutsche eingereiht.
Plattform "Defend Rojava"
Jetzt müssen alle zusammenhalten, sich gegenseitig den Rücken stärken gegen Erdogan, betonen die Vertreter der Plattform „Defend Rojava“ aus kurdischen und deutschen Organisationen, in der auch die MLPD mitarbeitet. Sie organisiert die seit Dienstag täglich stattfindenden Demonstrationen in Stuttgart. Sie ruft auf, sich nicht von Provokateuren am Rande der Demonstration provozieren zu lassen. Die Plattform wendet sich auch gegen Einflussnahme von außen, die jugendlichen Demonstranten im Anschluss zu scheinradikalen Aktionen in Stuttgart aufzurufen.
"Kobane, Kobane"
Die MLPD zeigte mit Genossen, Kontakten und Freunden aus Stuttgart, Ludwigsburg, Albstadt, Sindelfingen, Esslingen und zwei Transparenten und den Plakaten „Freiheit für Kurdistan und Palästina“ und „Hände weg von Kurdistan! Freiheit für Syrien“ offen ihre Solidarität und Unterstützung für den kurdischen Befreiungskampf. Die Freundschaft zwischen uns und der kurdischen Bewegung wurde gefestigt. Als zweiter Redner auf der Auftaktkundgebung wurde Eberhard Schmid (MLPD) als Ehrenbürger Kobanes für seine Mitarbeit am Aufbau des Gesundheitszentrums gewürdigt. „Was ich mit 177 Brigadisten aufgebaut habe, darf jetzt von Erdogan nicht zerstört werden!“ und forderte den sofortigen Abzug der türkischen Armee. Umjubelt wurde das wunderbare Lied Kobane, Kobane, mit dem Lukas Weissert die Herzen der Teilnehmer auf der Abschlusskundgebung berührte.
Solidarische Grüße von der Linkspartei
Heike Hensel und Bernd Riexinger überbrachten solidarische Grüße als Vertreter der Linkspartei. Der Europa-Vorsitzende der PYD¹ verurteilte die Luftangriffe. Eine Reutlinger Schülerin der 5. Klasse hielt eine bewegende und kämpferische Rede, in der sie empört über die zivilen Opfer berichtete: „Ihr spielt mit uns. Aber wir sind keine Puppen oder Playmobilfiguren. Wir sind Menschen aus Fleisch und Blut. Ich rede nicht über Politik, ich rede über die Menschen, die gerade in Rojava sterben. Wir Kurden sind stark und wir erlauben das nicht!"