Villingen-Schwenningen
Konfrontation mit Erdogan-Anhängern
Gegen 12.30 Uhr am Samstag versammelten sich in der Villinger Innenstadt ca. 120 kurdische, türkische und deutsche Menschen, um ihrem Protest gegen den türkischen Überfall auf Rojava/Nordostsyrien Ausdruck zu verleihen.
„Stoppt die Erdogan-Diktatur“ und „Erdogan ist der größte Terrorist“ stand auf vielen selbstgemalten Schildern. Ein Transparent drückte die Solidarität mit Rojava aus: „Widerstand ist Leben – Solidarität mit Rojava“. Nach einer Schweigeminute für die getöteten Menschen gab es verschiedene Redebeiträge der beteiligten Organisationen ADHK, ATIF, Yeni Kadin, MLPD, Die Linke, Antifa und von kurdischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Sie drückten ihren Protest aus gegen diesen völkerrechtswidrigen Überfall der faschistisch regierten Türkei auf Nordostsyrien. Dieser geht es nicht um die Grenzsicherung, sondern um die Zerschlagung der fortschrittlichen autonomen Region Rojava. Die Machtinteressen der Türkei werden durch die Bundesregierung und die NATO gedeckt, auch wenn sie in der Öffentlichkeit „zur Mäßigung“ aufrufen. So wurde auch die Bundesregierung mit ihren Waffenlieferungen an die Türkei angeprangert. Zwischen den Redebeiträgen wurden Lieder zum Befreiungskampf der Kurden gespielt.
Im Anschluss an die angemeldete Kundgebung gab es eine spontane Demonstration durch Straßen Villingens. Als der Demonstrationszug an einem Lokal vorbeiging, in dem sich hauptsächlich Erdogan-Anhänger aufhalten, kam es zu einer Eskalation mit Schlägereien. Die Ordner der Demo und die herbeigeeilte Polizei hatten alle Hände voll zu tun, die Kontrahenten auseinander zu halten. Aufgrund dieser Auseinandersetzungen musste die Demonstration vorzeitig aufgelöst werden. Der Vorfall zeigt, dass so eine Demoroute sorgfältig ausgewählt werden muss.
Diese Protestkundgebung in Villingen war nach einer spontanen Kundgebung mit Demonstration in Schwenningen zwei Tage vorher mit ca. 150 Beteiligten die zweite in der Doppelstadt.