Sonneberg und Coburg

Sonneberg und Coburg

Selfie-Grüße mit Plakaten der Internationalistischen Liste/MLPD

Gestern fanden zwei Protestkundgebungen anlässlich des Tag X in Sonneberg und in Coburg statt.

Korrespondenz
Selfie-Grüße mit Plakaten der Internationalistischen Liste/MLPD
Kundgebung in Coburg (Foto: RF)

In Sonneberg nahmen bei strömenden Regen 13 Personen an der Kundgebung teil. Mehrere Mitglieder der Linkspartei waren anwesend und brachten zum Ausdruck, wie notwendig das gemeinsame Handeln in solchen Fragen über die Parteigrenzen hinweg ist. Das stand im Gegensatz zur örtlichen Parteiprominenz, die durch Abwesenheit glänzte.

 

Hier ergriff die Internationalistische Liste / MLPD am Pico-Platz die Initiative, was bei vielen Sonnebergern auf Zustimmung stieß. Angegriffen wurden die Scharfmacher von der AfD, als geistige Brandstifter des faschistischen Terrors, wie er jetzt in Halle sein Umwesen treibt. Sie kämpfen nicht gegen Fluchtursachen, sondern gegen die Flüchtlinge.

 

Deutlich wurde, wer wirklich gegen den islamistisch verbrämten faschistischen Terror des IS kämpft und große Opfer gebracht hat. Es war das kurdische Volk, das in dieser Stunde unsere ganze Unterstützung braucht. Die Kundgebung trug auch zur Aufklärung vieler Jugendlicher bei, die noch gar nicht richtig wahrgenommen haben, um was es dort geht.

 

Dass es sich hier nicht um eine Angelegenheit handelt, die weit von uns stattfindet, sondern dass dies auch zu einem Krieg zwischen den USA, Russland, Iran und der Türkei führen kann. Geprägt war diese Kundgebung nicht nur von den Reden am offenen Mikrofon, sondern auch von den zahlreichen intensiven Diskussionen am Rande.

 

In Coburg nahmen ca. 30 Menschen ständig an der Kundgebung mitten auf dem Marktplatz vor dem Rathaus teil. Darunter auch kurdische Familien, Jugendliche aus dem Irak und dem Jemen. Besonders die Schilder "Freiheit für Palästina und Kurdistan" hatten es ihnen angetan. Sie hielten sie hoch und machten Selfies. Damit stellten sie auch die Verbindung zu den Menschen in ihrer Heimat her, die damit erfuhren, dass sie nicht alleine dastehen.

 

Selbst in der fränkischen Provinz stehen ihnen Menschen zur Seite. Sie bedankten sich bei uns und nicht wenige wollen mit uns in Verbindung bleiben und trugen sich in die Listen des Internationalistischen Bündnisses ein. Zu Beginn der Kundgebung legten wir für die Opfer des faschistischen Terrors sowohl in Halle, als auch in Rojava eine Schweigeminute ein.

 

Auch die Passanten blieben stehen. Zeitweilig an die 300 Menschen wurden mit dieser Kundgebung erreicht. Nicht wenige waren empört über Erdogan und Trump. Sie äußerten ihre Abscheu nicht immer druckreif. In den Redebeiträgen am offenen Mikrofon wurde entlarvt, dass der sogenannte Kampf gegen den Terrorismus, dem angeblich die türkische Aggression dient, eigentlich dafür sorgt, dass der faschistische IS nun wieder Oberwasser bekommt. Die Redebeiträge warnten vor der Zuspitzung der allgemeinen Kriegsgefahr. Diskutiert wurde die Rolle der Bundesregierung.

 

Auch Aktivisten der Solidarität mit den Flüchtlingen wie Dagmar Kolkmann-Lutz, Leiterin des Hauses der Solidarität, und Karl-Heinz Lipp, Pfarrer im Ruhestand und Aktivist der ersten Stunde der Solidarität mit Flüchtlingen, sprachen am offenen Mikrofon.

 

Klar wurde, welche Rolle die Selbstverwaltung in Rojava, aber auch der Aufbau des Gesundheitszentrums in Kobane durch die ICOR bzw. das Haus der Solidarität hier bei uns spielen - sei es zur Bekämpfung der Fluchtursachen als auch für das Zusammenleben der Völker.

 

Die kämpferische und lebendige Kundgebung endete mit dem Ruf "Hoch die internationale Solidarität" und "Biji Rojava". Alle Teilnehmer waren stolz, dass wir in so kurzer Zeit eine solche Kundgebung auf die Beine gestellt haben.