Dortmund
Über 2.000 beim Protest gegen den terroristischen Überfall auf Rojava
Zunächst sammelten sich 500 bis 600 Teilnehmer vor dem DSW-21-Gebäude in der Innenstadt in Dortmund. In der Mehrzahl Kurden, überwiegend junge Männer und Frauen, aber auch ältere, Familien mit ihren Kindern und – noch zu wenige Deutsche.
Aufgerufen hatte die Aktionseinheit „Hände weg von Rojava“. Sie besteht bislang aus dem deutsch-kurdischen Kulturverein, dem alevitischen Verein Dakme, der kurdischen Frauenorganisation Rozarin, der MLPD, dem REBELL, dem Internationalistischen Bündnis Dortmund und der Montagsdemo.
Angespannte Stille, als Namen ermordeter Zivilisten vorgelesen und eine Schweigeminute eingelegt wurde. Eine Stille, die sich dann in wütenden Parolen gegen den Faschisten Erdogan, den völkerrechtswidrigen Einmarsch in Rojava und gegen die Unterstützung Erdogans durch die Bundesregierung entlud. Dann zog die Demonstration über den Wall, vorbei am Fußballmuseum und Bahnhof, wo viele Leute aufmerksam die Demonstration verfolgten.
Die Lautsprecher waren viel zu klein für die Menge an Demonstranten, doch die Sprechparolen waren nicht zu überhören: „Biji Rojava, Biji YPG, Biji YPJ“, "Es lebe Rojava, die YPG und YPJ", „Merkel finanziert - Erdogan bombardiert!“ Dabei wuchs der Demonstrationszug immer weiter an, bis auf über 2.000 Teilnehmer.
Die Ordner hatten alle Hände voll zu tun, Ordnung vor allem unter den jugendlichen Demonstranten zu bekommen. „Fünfzig Prozent von denen waren noch nie auf einer Demonstration, die müssen das erst noch richtig lernen“, meinte einer der kurdischen Freunde bei der Auswertung. Bei der Abschlusskundgebung sang eine junge Kurdin ein Lied, wurden verschiedene Grußworte vorgetragen, unter anderem vom REBELL und der MLPD.
Der Genosse der MLPD betonte, dass dies ein gemeinsamer Kampf ist, weil er sich gegen den Imperialismus richtet. Er rief dazu auf, sich zu organisieren und am Aufbau einer internationalen antiimperialistischen Einheitsfront mitzumachen. Ein Genosse der Dortmunder Linkspartei trug ein Grußwort der Dortmunder Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke vor.
Warum Linkspartei, GRÜNE und DKP nicht breit zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen hatten, bleibt ein Rätsel. Nach zwei Stunden wurde der Tag X eindrucksvoll mit dem Kobane-Lied beendet. „Wir brauchen einen langen Atem, müssen uns enger zusammenschließen, lernen, disziplinierter zu demonstrieren und die Zusammenhänge besser zu verstehen“ - das war das Fazit in der Auswertung zusammen mit den kurdischen Freunden.