Göppingen
"Mondays for Jobs“-Aktion gegen Entlassungen bei Schuler Pressen
Am Montag 14. Oktober, 5 vor 12 Uhr protestierten 130 Schuler-Kolleginnen und -Kollegen vor dem Tor gegen die Schließung der Produktion in Göppingen. 320 Kolleginnen und Kollegen sollen entlassen werden. Ab September 2020 wird die Ausbildung von Lehrlingen ebenfalls eingestellt.
In ihrer Mittagspause marschierten die Kolleginnen und Kollegen in die Stadt um Flagge zu zeigen „Gegen die Schließung muss ein Riegel vorgeschoben werden - wir kämpfen um unsere Arbeitsplätze“.
„Jeden Tag wird eine neue Sau durch den Betrieb getrieben, da weiß man nicht mehr wo man dran ist“. „Wir haben viel zu lange abgewartet.“ „Abwarten nützt nur den Kapitalisten – wir müssen von unseren Interessen als Arbeiterinnen und Arbeiter und den Interessen unserer Familien ausgehen. Das ganze Know-how der Belegschaft geht ins Ausland, das ist nicht logisch“, meinte ein Kollege, schlussfolgerte aber selbst: „Es geht denen nur um den Profit“. Genau das ist die Logik der Kapitalisten.
Einzelne meinen, es sei zu spät um die Arbeitsplätze zu kämpfen, eine gute Abfindung sei nun wichtig. Kolleginnen und Kollegen werden regelrecht unter Druck gesetzt, damit sie eine Abfindung unterschreiben: „Die Kündigung ist schon vorbereitet...“. Das wäre für den Andritz-Konzern (zu dem Schuler gehört) am einfachsten.
Der Werkzeugbau beteiligte sich nicht am Protest. Ein Kollege aus dem Werkzeugbau: „Wir haben mit der Schuler auch noch eine Rechnung offen. Wir müssen 130 Stunden jährlich unentgeltlich arbeiten“.
Wie es mit dem Protest weitergeht, beschäftigt viele Kolleginnen und Kollegen. Soll der Protest ausgeweitet und gestreikt werden? Oder wird weiter abgewartet. Dass es in Deutschland kein allseitiges politisches Streikrecht gibt und deshalb gegebenenfalls selbstständig gekämpft werden muss,diese Auseinandersetzung muss erst noch geführt werden. Die MLPD hat ein langjähriges Know-how in Arbeiterkämpfen. Sie muss gestärkt werden. „Nächsten Montag müssen auf jeden Fall Schilder her - mit unseren Forderungen.“