Agrarpolitik

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6.000 Bauern protestieren in und um Bonn

Sie kamen mit Bussen aus NRW, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen. Insgesamt waren 2.000 Schlepper in langen Konvois unterwegs nach Bonn. Rund 4.000 Bauern schafften es auf den Münsterplatz in Bonn.

Von verschiedenen Korrespondenten
6.000 Bauern protestieren in und um Bonn
Trecker auf dem Weg nach Bonn (Foto: RF)

Ein Landwirt aus dem Emsland erzählt uns, einem kleinen Trupp der Agraplattform im Internationalistischen Bündnis und der MLPD, dass ein Traktorkonvoi mit 700 Fahrzeugen gar nicht mehr durchkam. Sie wurden von der Polizei zum Teil behindert und umgeleitet.

 

„Sie säen nicht, Sie ernten nicht. Aber sie wissen alles besser“, war auf einem Traktor zu lesen. Das trifft die Stimmung sehr gut. Unter dem Namen „Land schafft Verbindung“ hat sich in kürzester Zeit in ganz Deutschland über Agrarblogger im Internet diese Bewegung organisiert. Sie wuchs in wenigen Tagen in Windeseile so schnell so an, dass sich der Deutsche Bauernverband offenbar gezwungen sah, doch die Organisation im Hintergrund zu übernehmen.

 

Unser Flugblatt „Der Wahn/Unsinn mit der Düngerverordnung“ traf ins Schwarze, 500 Stück plus mehrere Hundert Agrarplattformen wurden mit Interesse genommen. Außer uns trat lediglich der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) mit Forderungen auf.

Interesse an gemeinsamer Organisierung

Das Plakat der Bauern dazu: „Düngeverordnung?? Klärt Eure eigene Scheiße!“ bringt eine wachsende Wut zum Ausdruck. Wir fanden sehr großen Zuspruch, insbesondere für die gemeinsame Organisierung - wie sie das Internationalistische Bündnis darstellt - mit der kämpferischen Arbeiter,- Frauen,- Umwelt- und Jugendbewegung und für die internationale Zusammenarbeit mit der Weltbauernkonferenz.

 

In allen Gesprächen, die wir vor allem mit vielen jungen Bäuerinnen und Bauern geführt hatten, wurde unsere Stellung gegen die Rechtsentwicklung der Regierung und die AfD begrüßt.

Über 2.000 Bauern auch in München

Aus München berichtet ein Korrespondent: "Über 1.000 Traktoren fanden den Weg nach München. Über 2.000 Bauern versammelten sich am Ordensplatz. Mit Schilder wie: "Ihr vernichtet das Erbe unserer Urgroßväter, Väter und unsere Zukunft + Existenzen", "No Farmer, No Food, No Future" oder "Landwirte gemeinsam mit der Natur" demonstrierten sie gegen die Agrarpolitik der Großen Koalition. Sie fordern die großen Handelsorganisationen auf, mehr lokale Produkte in den Supermärkte anzubieten. Unverständlich ist allerdings, dass die Organisatoren die bayrische Landwirtschaftsministerin zur Kundgebung eingeladen haben, die bis heute genau die Politik vertritt, gegen die sich die Kundgebung gewendet hat."