Anis Amri
Polizist erhebt schwere Vorwürfe gegen Innenministerium
Ein Kriminalhauptkommissar aus Nordrhein-Westfalen hat schwere Vorwürfe gegen das Bundesinnenministerium, das Bundeskriminalamt und die Berliner Polizei erhoben. Er wurde am gestrigen Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags zum faschistischen Terroranschlag von Anis Amri am 19. Dezember 2016 in Berlin als Zeuge befragt. Der Hauptkommissar sagte, ein Beamter des Bundeskriminalamts (BKA) habe ihm am Rande einer Besprechung beim Generalbundesanwalt am 23. Februar 2016 gesagt, der mit Anis Amri in Kontakt stehende V-Mann des nordrhein-westfälischen LKA „mache zu viel Arbeit“ und solle "kaputtgeschrieben" werden. Der Entschluss sei „ganz oben“ gefallen. Weitgehende Fragen werfen auch die gegen den V-Mann mit dem Decknamen "Murat" erhobenen Vorwürfe auf: Seine Infos zu Anschlagsplanungen seien "fast unheimlich detailliert gewesen". Zugleich hätte man nicht ausschließen können, dass er selbst Leute wie Amri anstiftet, Anschläge zu verüben.