Stralsund
200 Teilnehmer trotzten Verbot der Schulbehörde
Obwohl die Schulbehörde in Stralsund allen Schulen der Hansestadt die Teilnahme an den Fridays-for-Future-Protesten (FFF) erst ab 13 Uhr gestattet hatte, waren dennoch gut 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dieser Demonstration gekommen.
Es waren zu etwa 50 Prozent jugendliche Schülerinnen und Schüler, altersmäßig eher den oberen Schulklassen zuzurechnen. Neben selbstgemalten Schildern mit typischen Umweltforderungen, vor allem die nach dem Kohleausstieg, erneuerbaren Energien und einer Zukunft für die nächsten Generationen, gab es auch viele Illusionen zur Umweltpolitik der Bundesregierung.
Der Demonstrationszug führte durch die historische und schön restaurierte Altstadt, entlang des Stadthafens zurück zum Theatervorplatz wo eine kleine Abschlußkundgebung durch die Schülerinnen und Schüler abgehalten wurde. Betont wurde der Erhalt der Umwelt und der Lebensbedingungen auf der Erde, weil es halt keine zweite Erde gibt. Einer der Schüler begründete in seiner kurzen Rede, warum eine „Kreislaufwirtschaft“ nötig sei.
Eine Schülerin erwähnte Rosa Luxemburg und ihr damaliges Wirken gegen den Krieg. Da die Bundeswehr wie jedes Jahr auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt mit ihren Schießbuden präsent ist, gab es während der Demo dort beim Vorbeiziehen am lautesten Pfiffe und Unmut. Ein älterer Mann bedankte sich am Mikrofon bei dieser Schülerin für ihre mutige Rede. Dass der heutige Tag gleichzeitig internationaler ICOR¹-Umwelttag ist, davon hatten sie allerdings noch nichts gehört.