Rostock
FFF-Demo – offene Polarisierung kämpferisch ausgetragen
Trotz „Schmuddelwäddärs“ und steifer Brise versammelten sich heute wieder zirka 1200 Jugendliche und Erwachsene um für Klimaschutz auf die Straße zu gehen.
Nachdem wir nun unser Recht vom Verwaltungsgericht Schwerin bestätigt bekamen, mit Fahnen und Flyern bei Fridays for Future (FFF) auftreten zu dürfen, rechneten wir mit keinen weiteren Schwierigkeiten. Tatsächlich konnte es sich ein Redner aber nicht verkneifen, gleich zu Anfang der Demonstration mit Verkündung der Auflagen ausgiebig gegen die MLPD zu hetzen.
Sie würde FFF instrumentalisieren und manipulieren. Tatsächlich war es dieser Mann, der geschickt die Teilnehmer in die Irre führte. So verbreitete er die Lüge, dass wir FFF „angeklagt“ hätten, doch tatsächlich haben wir die Polizei erfolgreich angeklagt, weil sie uns widerrechtlich aus der letzten Demonstration entfernt hatte. Weiterhin kolportierte er das Gerücht, wir würden auf unseren Veröffentlichungen das FFF-Logo verwenden und Demos „in unserem Namen“ anmelden. „Wir gegen die MLPD“ war seine Botschaft. Und damit keiner auf die Idee käme, sich ein ausgewogenes Bild zu machen, dürfe man keine Flyer von der MLPD nehmen, die ja nur Parteiwerbung machen wolle.
Wir begaben uns unter die Leute, um unser „verbotenes“ Material zu verteilen. Manche jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren offensichtlich eingeschüchtert und lehnten ein Gespräch ab. Im Großen und Ganzen hatte die Hetz-Rede aber wenig Erfolg. Die meisten, die wir ansprachen, hörten sich unsere Argumente an und nahmen auch ein Flugblatt. Die Hetze war oft ein willkommener Anlass, um ins Gespräch zu kommen: „Hier haben wir die verbotenen Flugblätter, die ihr nicht lesen sollt!“. Viele sagten, dass jeder seine Meinung sagen dürfe, aber es gab auch einen Teil der nachdenklich war, ob eine Partei sich auf so einer Demo präsentieren solle. Wir stellten fest, dass das hundert Jahre lang keine Frage war.
Solche Methoden werden nur deswegen plötzlich aus der Schublade gezogen, um die revolutionäre Richtung aus der Bewegung zu säubern. Eine revolutionäre Partei steht eben nicht einfach für sich selbst, sondern sie steht für den Sozialismus und den konsequenten Weg dorthin! So wurde der Richtungskampf in der Bewegung zwischen kapitalismuskonformer Anpassung und revolutionärer Richtung offen und kampfeslustig ausgetragen. Dabei zeigte sich, wie viele – gerade ältere Jugendliche – schon ein antikapitalistisches Bewusstsein entwickelt haben. „Wie wollt ihr eure Ziele denn umsetzen?“, war also eine Frage, die wir heute öfter hörten.
Im Anschluss suchten wir das Gespräch mit Vertretern von FFF. Sie machten, sichtlich betroffen deutlich, dass der Hetz-Redner ohne Absprache gehandelt habe. Vielleicht wird nun langsam auch diesen jungen Leuten bewusst, was wir unter dem Liquidatorentum verstehen, dass aus dem Hinterhalt agiert wird, und dass sich um keine demokratischen Absprachen geschert wird, solange es die MLPD angreifen kann.