Nürnberg, Truckenthal, Duisburg
Wir nehmen uns die Nacht zurück!
"Ni una menos – stoppt die Gewalt!" war eine viel gerufene Parole bei der kämpferischen Kundgebung und Demonstration in Nürnberg am gestrigen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Häusliche Gewalt an Frauen angeprangert
Insgesamt hatten sich um die 150 Frauen, Männer und Kinder versammelt. Das 8. März-Bündnis Nürnberg hatte die Aktion vorbereitet, und es beteiligten sich mehrere Gruppen und Einzelpersonen. Unter anderem mit einem kleinen Theater-Stück wurde besonders über häusliche Gewalt an Frauen in Deutschland aber auch auf der ganzen Welt berichtet. Die Rednerin des Frauenverband Courage stellte den Zusammenhang von Gewalt an Frauen und der Rechtsentenwicklung von Regierungen und bürgerlichen Parteien her und warb Erstunterzeichner/-innen für die Erklärung des Frauenpolitischen Ratschlags.
Gemeinsam mit der Montagsdemo
In Duisburg trafen sich 70 Frauen und Männer zum Tag gegen Gewalt an Frauen am Averdunkplatz, gemeinsam mit der Montagsdemo, die ihren Respekt für Frauen und ihren Kämpfen zum Ausdruck bringt. Barbara von SOLWODI kam mit von Frauenhandel und Prostitution betroffenen jungen Frauen, sie spricht über wichtige Unterstützung, um aus diesem Teufelskreis zu entrinnen. Die Kurdin Besime, vor zehn Tagen aus türkischer Haft entlassene Freundin von YENI Kadin, spricht über ihre Inhaftierung und die unhaltbaren Anschuldigungen gegen sie. Nina, Frauenratsvorsitzende von ver.di Duisburg, spricht über Zusammenhänge von Arbeitshetze und Mobbing gegen kämpferische Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben. Renate von der MLPD ging ein auf die gesamtgesellschaftlichen imperialistischen Bedingungen, unter denen Frauen und Mädchen doppelt ausgebeutet und unterdrückt werden und unter denen es zu abscheulicher Gewalt in Form von Kriegen, Sexismus, Mobbing usw. kommt. Vor allem aber sprach sie über den Widerstand von Frauen und Mädchen dagegen.
Frauen von Courage Duisburg gaben den Startschuss zur Verbreiterung und weiteren Auseinandersetzung mit der Resolution - Frauen gegen die Rechtsentwicklung vieler Regierungen und gegen die faschistische Gefahr. Petra, eine von vielen Frauen, die als Kind sexueller Gewalt ausgesetzt war, spricht öffentlich darüber, was ihr sichtlich schwer fällt. Eins wurde deutlich: Ni una mas - keine einzige mehr von uns! Dabei bleibt eine wichtige Auseinandersetzung im Frauen-Aktionsbündnis in Duisburg: Mit unseren Männern oder ohne?
Internationale Gruppe hisst Fahne
Im Ferienpark Waldgrund in Truckenthal hisste eine internationale Gruppe - Afghanistan, Deutschland, Indien - aus Belegschaft und Gästen gemeinsam die Fahne zum Tag gegen Gewalt an Frauen. Zuvor hatten wir den weltweiten Tag gegen Gewalt an Frauen vorgestellt und unsere Erfahrungen und Wünsche ausgetauscht.