Betriebsversammlung Nürnberg
MAN in der Krise
Viele abgedroschene Schlagworte gab es auf der Betriebsversammlung bei MAN in Nürnberg am 10. Dezember.
Die Krise kann man bei einem Auftragseinbruch bei MAN Nürnberg von fast 20 Prozent auch schlecht wegreden. Doch dem Zweckoptimismus, dass wir mit einer Vier-Tage-Woche im Dezember, dem Auslaufen der Leiharbeitsverträge und einigen weiteren Ausfallschichten im neuen Jahr ohne Kurzarbeit wieder aus der Krise kommen, glaubt kaum einer.
Geschäftsleitung kündigt "harte Einschnitte" an
Die Kolleginnen und Kollegen sehen doch, dass Kurzarbeit vorbereitet wird. Auch wenn es die Geschäftsleitung noch so oft dementiert. Unmittelbar trifft es das D2X-Band. Dort werde „die Belegschaft angepasst. Der Takt wird runter gefahren. Die Leiharbeiter werden - außer 20 von ihnen - nicht übernommen“, so erklärt es uns Herr Ulrich Zimmer von der Geschäftsleitung.
Und weiter: „Es sind harte Einschnitte notwendig, damit die Familie durchkommt. Letztlich ist jede Krise auch eine Chance. Es bietet uns die Möglichkeit, auch unsere Kostenstruktur zu ändern. Auch das letzte Mal ist es MAN besonders in der Krise gelungen, zu gewinnen.“
Schöne "Familie"
Wer's glaubt, wird selig, schöne Familie: Bisher zahlen vor allem die Beschäftigten die Abwälzung der Krisenlasten. Angekündigt wurden erneute Verhandlungen zu einer Betriebsvereinbarung „Zukunft“, weil die bisherigen Verträge ohne Traton, also ohne VW und Scania, waren.
Aber was soll da drin stehen? Erst letztes Jahr wurden durch Proteste enorme Einschnitte für die Belegschaft in Form eines OPEX-Programms verhindert und zur Beschwichtigung eine Beschäftigungssicherung abgeschlossen, mit vielen Versprechungen wie „Keine Verlagerung“ usw. Jetzt ein Jahr später schon wieder ein neuer Vertrag?