Stahlkartell
Thyssenkrupp Steel, Salzgitter und Voestalpin zahlen Bußgeld
Das Kartellamt hat gegen die drei Stahlkonzerne von Thyssenkrupp Steel, Salzgitter und Voestalpin ein Bußgeld von 646 Millionen Euro verhängt.
646 Millionen Euro, die auf die Arbeiterinnen und Arbeiter mit verschärfter Ausbeutung und Arbeitsplatzvernichtung abgewälzt werden. Ein weiteres Argument für die Stahlarbeiter und ihre Familien, sich entschieden gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch die Stahlkonzerne zur Wehr zu setzen. Die Dillinger Hütte ging straffrei aus, weil sie als Erstes mit dem Kartellamt kooperiert hatte.
Die vier Stahlkonzerne hatten zwischen 2002 und 2016 regelmäßig Preisabsprachen für Quartobleche getroffen, mit Zuschlägen von bis zu 25 Prozent. Quartobleche sind warmgewalzte Stahl-Flacherzeugnisse, die unter anderem im Brücken- und Schiffsbau, bei Windtürmen und Pipelines zum Einsatz kommen. Die Stahlkonzerne haben für die Bußgelder bereits Rücklagen gebildet, davon allein Thyssenkrupp 370 Millionen Euro und Salzgitter 140 Millionen. Euro.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Stahlkonzerne Kartellstrafen zahlen müssen. 2012 musste Thyssenkrupp z.B. 103 Millionen Euro Strafe für illegale Preisabsprachen auf dem Schienenmarkt zahlen. So viel zur Forderung nach „fairem Handel“, die die Stahlvorstände vorbringen, wenn sie im internationalen Konkurrenzkampf „unfaire Dumpingpreise“ anprangern. Das dient allein dazu, die Arbeiterinnen und Arbeiter durch sozialchauvinistische Propaganda vom Kampf abzuhalten und das Klassenbewusstsein zu zersetzen. Fairer Handel zwischen kapitalistischen Konkurrenten ist eine Illusion. Der kapitalistische Konkurrenzkampf wird mit harten Bandagen geführt, in dessen Rahmen sich am Ende der Stärkere durchsetzt.