Bergbau

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Verzicht auf Wasserhaltung gefährdet Trinkwasser UND Jobs

"Nach der Stilllegung der Steinkohleförderung ist die RAG bereits dabei, Prosper-Haniel zu verfüllen, und die Flutung vorzubereiten." So leitet die Zeitung der Bergarbeiterbewegung in Deutschland, "Vortrieb", ihren aktuellen Leitartikel ein.

Aus Kollegenzeitung „Vortrieb“
Verzicht auf Wasserhaltung gefährdet Trinkwasser UND Jobs
(rf-foto)

Weiter schreibt sie (Auszüge): "Auf anderen Bergwerken ist das Wasser sogar schon angestiegen. Das gefährdet das Trinkwasser des ganzen Reviers akut. Denn unter Tage liegen 1,6 Millionen Tonnen Sondermüll, davon sind 578.000 Tonnen hochgiftig. Dazu kommen 10.000 Tonnen PCB-haltige Öle. Werden die Zechen geflutet, werden Gifte daraus früher oder später ins Trinkwasser eindringen. ...

 

Erst hat die RAG mit der Einlagerung des Giftmülls zig Millionen Euro verdient. Jetzt will sie auf Ewigkeit Millionen "einsparen". Und wir und unsere Kinder sollen dann die Giftbrühe trinken? Dagegen müssen wir uns jetzt wehren! Denn wenn die Zechen geflutet sind, ist es dafür zu spät.

 

Die Reduzierung der untertägigen Wasserhaltung vernichtet direkt Bergmannsarbeitsplätze. Man geht davon aus, dass pro Pumpenstandort etwa 50 Mann benötigt werden, das sind über 500 Kumpel. Im Jahresbericht des Gesamtverbands Steinkohle von 2012 war noch versprochen worden, dass von den damals 1700 nicht APG-Berechtigten 'rund 500 für die Erfüllung der Ewigkeitsaufgaben nach 2018 in Beschäftigung bleiben'. Davon will die RAG heute nichts mehr wissen. Kaltherzig kündigte sie 254 Kumpels auf Prosper-Haniel. Und zwar in die Arbeitslosigkeit, ohne Ansprüche auf bergmännische Alterssicherungen. Die Einstellung der Pumpenwasserhaltung ist ein Jobkiller und Rentenklauer. ...

 

Zig Milliarden Euro Steuergelder-Subventionen hat die RAG eingesackt: Für das betrügerische Versprechen, dass kein Kumpel ins Bergfreie fällt und die RAG sich seriös um die Ewigkeitsaufgaben kümmern werde. Nachdem die letzte Sonntagsrede der bürgerlichen Politik gehalten, der letzte unterwürfige Gruß der IGBCE-Führung an die RAG gesandt wurde, ist davon heute keine Rede mehr. Heraus kam eine RAG-Politik der verbrannten Erde!

Unser Kampf um unsere gerechte Sache ist die einzige Sprache, die die RAG versteht!

Wie oft hat man uns Bergleute und andere RAG-Betroffene schon totgesagt? Die RAG dachte, sie bekäme das alles ohne großes Aufsehen durch. Wir haben sie mit acht kämpferischen Protestaktionen in diesem Jahr eines besseren belehrt. ... Schließen wir uns zusammen mit den Jugendlichen , die für Umweltschutz auf die Straße gehen. Die Solidarität der Familien, der Arbeiter und Werktätigen im Revier und der internationalen Bergarbeiterbewegung ist uns sicher, wenn wir protestieren und streiken. Gemeinsam für Arbeitsplätze, Umweltschutz, günstigen Wohnraum, unser Deputat und die Zukunft unserer Jugend! ..."

 

Bericht zur Bergarbeiterdemonstration gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG am 7. Dezember in Bottrop