Extremhitze
Verheerende Waldbrände in Australien und Proteste gegen die Regierung
Seit September wüten extreme Wald- und Buschbrände in Australien. Mindestens zehn Menschen kamen dadurch bereits ums Leben. Mehr als 800 Häuser wurden zerstört.
Noch nicht absehbar sind die Folgen durch den gesundheitsgefährdenden Rauch: „Fast die gesamte Bevölkerung von New South Wales ist dem Rauch dauerhaft ausgesetzt. Weil wir das noch nie erlebt haben, wissen wir nicht, welche Folgen das möglicherweise haben könnte“, so Kim Loo von der „Interessensgruppe Ärzte für die Umwelt".¹
Die große Trockenheit aufgrund von langjährigem Niederschlagsmangel wird gegenwärtig noch angeheizt durch eine extreme Hitze in Australien. Der landesweite Temperaturrekord lag bei 40,9 Grad. In verschiedenen Ortschaften, wie in Eucla im Westen Australiens, kletterte das Thermometer gar auf 49,8 Grad.
Zehntausende Feuerwehrleute und Freiwillige arbeiten bis zur Erschöpfung, zum Teil unter Einsatz ihres Lebens, um die Brände unter Kontrolle zu bekommen. Erst kürzlich kamen zwei Feuerwehrleute beim Absturz ihres Löschflugzeugs ums Leben. Die MLPD trauert mit um die Opfer der Busch- und Waldbrände. Sie solidarisiert sich mit allen Kämpferinnen und Kämpfern, die mutig gegen die Flammenwände angehen.
Brände erzeugen ihr "eigenes Wetter"
Der UN-Klimabericht vom November dokumentiert den Zusammenhang zwischen weltweiter Erwärmung und der Zunahme von regionalen Umweltkatastrophen. In Australien ist die Waldbrandsaison dadurch länger und intensiver geworden. Sie geht mit häufiger auftretenden Hitzewellen und Dürreperioden einher.
„Es gibt inzwischen häufiger Brände, die so gewaltig sind, dass sie ihr eigenes Wetter erzeugen. Es bilden sich dabei sogenannte Pyrocumulus oder Feuerwolken, die Gewitter auslösen können, die dann zu weiteren Bränden führen. Ich finde es besorgniserregend, dass es nicht nur dort häufiger brennt, wo Feuer relativ normal und Ökosysteme daran angepasst sind. Sondern dass auch Wälder brennen, die eigentlich gar nicht brennen dürften. Zum Beispiel die Regenwälder im Norden von New South Wales und in Queensland, oder der Hochland-Regenwald im Naturschutzgebiet Mount Hyland oder die ‚kalten‘ Regenwälder in Tasmanien", so Klimaforscherin Karin Meissner gegenüber der Süddeutschen Zeitung.² ³
Menschen- und umweltverachtende Regierungspolitik
Premierminister Scott Morrison von der ultrareaktionären Konservativen Partei räumte Anfang Dezember maximal ein, dass der „Klimawandel zusammen mit vielen anderen Faktoren“ zu den Bränden beitrage. Mit solchen verharmlosenden Formulierungen nimmt er die hinter ihm stehenden und für diese Entwicklung hauptverantwortlichen Kohle- und Energiemonopole aus der "Schusslinie".
Australien ist der weltgrößte Kohleexporteur. Kürzlich hat die Regierung die Ausbeutung des potenziell größten Kohlevorkommens der Welt genehmigt. Da kann nicht sein, was nicht sein darf: Nämlich, dass die weltweite Kohleverbrennung für etwa 40 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich ist.
Empörung über Hawaii-Urlaub
Während riesige Wälder vernichtet werden, Tiere und Menschen in den Flammen umkommen, Australierinnen und Australier ihre Häuser und ihr ganzes Hab und Gut verlieren, fiel Morrison nichts anderes ein, als mit seiner Familie auf Hawaii Urlaub zu machen. Aufgrund der landesweiten Empörung, unter anderem beim internationalen Umweltaktionstag am 29. November, musste er ihn vorzeitig abbrechen. Morrison entschuldigte sich dafür, dass er die Australier "verärgert" habe.
Dennoch forderten am vergangenen Wochenende erneut Protestierende in Sydney die Regierung auf, verstärkt gegen die Ursachen der Klimaveränderungen vorzugehen.
ICOR-Partei CPA (M-L): "Bessere Alternative: Sozialismus"
Treffend schreibt die Kommunistische Partei Australiens (Marxisten-Leninisten)4, die seit Kurzem Mitglied der ICOR ist und damit nun auch den fünften Kontinent in die revolutionäre Weltorganisation eingebracht hat:
„Unser gegenwärtiges kapitalistisches System ist die Hauptursache für die Umweltkrise; das System gräbt aus, schlägt um, produziert und verschwendet alle Ressourcen, die Profit bringen. ... Das kapitalistische System kann und will die drohende Umweltkatastrophe nicht ernsthaft angehen oder lösen. Es muss ersetzt werden. Dringend. Eine bessere Alternative: Sozialismus.“ (eigene Übersetzung)⁵ (Hier der komplette Artikel der CPA [M-L])
Diese Aussage der CPA (M-L) unterstreicht die Notwendigkeit, den Umweltkampf mit der Perspektive der internationalen sozialistischen Revolution zu führen.