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"Wie Evonik 'Greenwashing' betreibt - am Beispiel der Reifen-'Veredelung'!
"Bei der letzten Betriebsversammlung im Juli rühmte Arbeitsdirektor Wessel den Beitrag von Evonik zur Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie, so auch am Beispiel der Reifenproduktion", schreibt die Betriebszeitung von Kollegen für Kollegen bei Evonik-Goldschmidt "Rührwerk" in ihrem aktuellen Leitartikel. Weiter stellt sie dar (Auszüge):
"So gibt Wessel zu: 'CO2 führt nachweislich zur Klimaveränderung!' Und der Beitrag von Evonik dazu ist, durch Zusatzstoffe zur Reifenmischung Emissionen zu vermindern. Sicherlich trifft das zu. Die Kehrseite dabei ist, dass die dabei verwendete Silica/Silan-Technologie (evonik.de) beim Abrollen der Reifen Feinstaub an die Umwelt freisetzt. Unklar ist auch die Reaktion mit anderen Chemikalien in den Reifenmischungen. ...
Es ist ... schon lange bekannt, welche Auswirkungen die Freisetzung von Feinstäuben haben: 'Besonders in den Groß- und Megastädten ist der Verkehr die Hauptquelle von Feinstaub und Stickoxiden. Wenn die verschiedenen Bestandteile der Luftverschmutzung wechselwirken, können verheerende Folgen eintreten.'² ...
Der Individualverkehr und die Geschwindigkeit (müssen) verringert, der öffentliche Nahverkehr muss ausgebaut werden. Statt des Giftcocktails zur 'Verbesserung' der Reifeneigenschaften könnte mehr Naturkautschuk zum Einsatz kommen. Der ist auch besser biologisch abbaubar. ...
Es ist also lösbar! Ist das aber im Interesse der Profitproduktion? Lesen wir dazu im Interview mit C. Kullmann (Evonik-Chef - Anm. d. Red.) zur Frage, was er von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future hält: 'Es ist falsch, mit dem Klimaschutz lediglich ein Thema an die Spitze zu stellen und zugleich soziale und wirtschaftliche Belange unterzuordnen. Verantwortungsvolle Politik hat eine andere Aufgabe. Sie muss die Interessen ausbalancieren.'³
Heißt nichts anderes, als dass so lange ökologische Belange die Geschäfte und die Steigerung der Profite der Evonik nicht stören, ist dagegen nichts einzuwenden, und dafür hat eben die (bürgerliche) Politik zu sorgen. Das ist imperialistischer Ökologismus und offenbart den Charakter des Staates als Instrument zur Durchsetzung der Monopolinteressen! Es ist ganz wichtig, dass sich die Industriearbeiterinnen und Industriearbeiter international einmischen. Ihre Kompetenz, Organisiertheit und Kraft in die Umweltbewegung einbringen, sich mit ihr zusammenschließen. Sich organisieren in der MLPD und auch in den Gewerkschaften stark machen für eine Umweltpolitik, die den Namen verdient."