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Zwei Prozesse gegen Kündigungen von kämpferischen Kollegen

Über zwei Arbeitsgerichtsprozesse in Stuttgart, bei denen die Solidarität mit den betroffenen Kollegen wichtig ist, schreibt ein Kollege:

Korrespondenz
Zwei Prozesse gegen Kündigungen von kämpferischen Kollegen
Daimler in Stuttgart-Untertürkheim (foto: Enslin (CC BY-SA 3.0 nicht portiert))

Am Montag, 13. Januar, findet die Fortsetzung des Prozesses eines Kollegen gegen seine fristlose Kündigung durch Daimler statt. Er wird von einem Solidaritätskreis unterstützt, weil hier die Existenz einer sechsköpfigen Arbeiterfamilie auf dem Spiel steht. Und weil mit dem Rausschmiss eines klassenkämpferischen Arbeiters alle Kollegen eingeschüchtert und vom Kampf gegen den verschärften Kurs von Daimler abgehalten werden sollen.

 

Beim ersten Prozesstermin haben der Kollege und sein Anwalt die Anschuldigung von Daimler und des von Daimler benannten Zeugen erschüttert, der Kollege sei gegen einen Systemführer mehrfach tätlich geworden (Siehe Rote Fahne News). Es ist deshalb wichtig, dass auch am 13. Januar wieder viele Kolleginnen, Kollegen und Freunde dem Kollegen beim Arbeitsgericht den Rücken stärken. Treffpunkt: 13.30 Uhr vor dem Gericht in der Johannesstraße 86.

 

Am Dienstag, 14. Januar, um 9.15 Uhr, findet der Prozess eines weiteren Kollegen vor dem Landesarbeitsgericht statt. Er ist Elektronikentwickler in einem mittelständischen Betrieb, der ihn 2012 „wegen ungenügender Arbeitsleistung“ gekündigt hatte. Nach gewonnenen Prozessen musste die Firma den Kollegen nach drei Jahren wieder einstellen. Er wurde jedoch nicht mehr in seinem Beruf beschäftigt und musste in einer ehemaligen Produktionshalle mit altem PC arbeiten. Ende 2017 wurde ihm erneut gekündigt, weil er sich aus beruflichen Gründen einen Internetanschluss organisiert hatte, was ihm von der Firma verwehrt wurde. Seitdem kämpft er vor den Gerichten um die Wiedereinstellung entsprechend seiner Berufsqualifikation. Er würde sich über eine breitere Unterstützung beim Prozess freuen.