Tübingen
800 Menschen protestieren gegen Abschiebung
Gegen eine unerhört infame Abschiebung eines Mannes aus Pakistan am 4. Januar mobilisierten die Beschäftigten des Tübinger Landestheaters zu einer Demonstration nach einer Theateraufführung.
Der Abgeschobene ist der Ehemann einer Mitarbeiterin des Theaters. Es kamen zirca 800 Leute auf dem Tübinger Holzmarkt zu einer beeindruckenden Protestkundgebung zusammen. Sie trugen Hunderte Lichter und Transparente mit sich. Drei Rednerinnen prangerten die extrem menschenfeindlichen Abschiebungen im ach so "grünen" Baden-Württemberg an.
Auch der reaktionäre Oberbürgermeister Tübingens ,Boris Palmer, bekam, wie die gesamten bürgerlichen Parteien, völlig zu Recht ihr Fett ab. Ein Redner betonte in seinem Beitrag, dass wir eine Gesellschaft ohne Profitorientierung und Rassismus brauchen, wofür es sich über den heutigen Tag hinaus einzusetzen lohnt. Zwischendrin brandeten immer wieder Empörung und Applaus auf. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind keine regelmäßigen Demonstranten, und viele andere haben noch nie nachts in so tiefer Solidarität demonstriert. Ein sehr beeindruckender Abend für alle.
Der Kampf geht weiter. Schon einmal musste in Tübingen ein bereits nach Afghanistan Abgeschobener wieder zurückgebracht werden. Jüngst verhinderten wir durch große Solidarität die Abschiebung unserer Freundin Sandrine M. nach Italien (Rote Fahne News berichtete).