Siemens

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Die Angst der Manager vor Umweltprotesten

Aktivistinnen und Aktivisten der Fridays-for-Future-Bewegung protestierten letzte Woche vor verschiedenen Siemens-Betrieben gegen die Mitarbeit des Konzerns am extrem umweltzerstörerischen Steinkohle-Tagebau-Neubau Carmichael/Adani in Australien. Die Medien berichteten breit.¹

Korrespondenz aus Krefeld

Nichts erfahren konnte man jedoch darüber, was in den Betrieben passierte. Da wies ein Notfallmanagement bereits am Vortag die Kolleginnen und Kollegen auf die Gefahren so einer Kundgebung hin. Alle sollten möglichst im Werk bleiben; wenn das nicht ginge, sollten sie andere Ausgänge benutzen. Keinesfalls sollte man den Demonstrantinnen und Demonstranten Infos über sich oder die Firma geben; bei Anfragen stattdessen auf die Siemens-Pressestelle verweisen. „Unbekannte Eindringlinge“ auf dem Werksgelände sollten umgehend dem Werksschutz gemeldet werden - wohl dem, der alle 2500 Kolleginnen und Kollegen kennt!

 

Am nächsten Tag, nach der kurzen Kundgebung mit zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dann die erlösende Entwarnung und der Dank an alle, die geholfen hatten, „das Werk sicher zu halten“.

 

Schade nur, dass die Kundgebung praktisch mit Beginn des Schichtwechsels beendet wurde. So hatte tatsächlich kaum eine Kollegin und kaum ein Kollege die Chance auf eine Diskussion darüber, ob und wie der Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz zusammenpassen.