IG Metall

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Vorstand stellt seine Forderungen zur Metall-Tarifrunde vor

Heute hat der IG-Metall-Vorstand seine Forderungen und sein Vorgehen zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie vorgestellt.

Von gp

Beim Lohn will sich der Vorstand mit dem Ausgleich der Inflationsrate zufriedengeben. Das sind gerade mal 1,4 Prozent. Vielmehr fordert er ein „Moratorium für fairen Wandel“. Seid wann geht es zwischen den Arbeiterinnen und Arbeitern und den Kapitalisten „fair“ zu?

 

Pläne zur massenhaften Arbeitsplatzvernichtung, die Kündigung zehntausender Leiharbeiter und wachsende Ausbeutung in den Betrieben erhöhen seit dem Übergang in eine neue Weltwirtschafts- und Finanzkrise den Druck auf die Belegschaften. Statt dagegen in die Offensive zu gehen, signalisiert die rechte IG-Metall-Führung in vorauseilendem Gehorsam die Bereitschaft zu weitgehendem Entgegenkommen.

Wirkungslose Appelle an die Unternehmer

In allen Regionen soll unmittelbar mit Verhandlungen zu einem „Zukunftspaket“ begonnen werden, um noch „vor Ende der Friedenspflicht zu Ergebnissen für ein Zukunftspaket und im Entgelt zu kommen“.¹ Das heißt nichts anderes, als auf wirksame Kampfmaßnahmen und den Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft von vornherein zu verzichten.

 

Dafür sollen sich die Unternehmer verpflichten, „keine einseitigen Maßnahmen zum Personalabbau, zu Ausgliederungen, zur Verlagerung von Produkten und zur Schließung von Standorten zu ergreifen“¹. Warum sollten sie das aber tun, wenn nicht dafür gekämpft wird? Oder sollen solche "Maßnahmen" hingenommen werden, wenn sie nicht "einseitig", also mit der IG-Metall-Führung abgesprochen sind?

Kürzere Arbeitszeit ja, aber auf Kosten der Monopolprofite

Für Betriebe, die von Produktionsrückgängen betroffen sind, fordert der Vorstand unter anderem eine Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld sowie eine Arbeitszeitabsenkung mit Teillohnausgleich - verbunden mit einem Anspruch auf geförderte Qualifizierung für alle. Konsequent wäre es, die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich aufzustellen, damit die Monopole als Verursacher des kapitalistischen Krisenchaos auch vollständig für die Kosten der notwendigen Arbeitszeitverkürzung aufkommen.

 

Mit der Bereitschaft, mehr Kolleginnen und Kollegen über Altersteilzeit oder andere Modelle des früheren Renteneintritts ausscheiden zu lassen, verzichtet der IG-Metall-Vorstand stattdessen auf den Kampf um jeden Arbeitsplatz.

Diskutieren und offensive Forderungen beschließen

Es ist jetzt an den Belegschaften in den Betrieben, diese Vorschläge und das Vorgehen des Vorstandes zu kritisieren und Forderungen für eine kämpferische Tarifrunde zu beschließen. Gerade in der Wirtschaftskrise sind Gewerkschaften als Kampforganisation gefragt!