Bulgarien
Trinkwassernotstand wegen Korruption und Umweltkrise
Das ZDF berichtete am 30. Januar über den Trinkwassernotstand in der bulgarischen Stadt Pernik, der schon zu Massenprotesten, einen Misstrauensantrag der parlamentarischen Opposition gegen die bulgarische Regierung und aktuell zur Verhaftung des Umweltministers geführt hat, weil er nichts unternommen hat.
Der Film berichtet darüber, dass die Menschen in Pernik (30 Kilometer von der Hauptstadt Sofia entfernt) jetzt schon nur stundenweise Trinkwasser haben, im Februar der Stausee aber ganz leer sein wird.
Während die Einwohner 1 Euro pro Kubikmeter Wasser zahlen müssen, geht das Wasser an die Industrie für 7 Eurocent pro Kubikmeter, so dass diese akute Wasserkrise entstand. Außerdem sollen 80 Prozent des Wassers versickern, wegen kaputter Wasserleitungen - was die Krise verschärft.
„Ich bin jetzt 85 Jahre alt. Das habe ich noch nie erlebt, dass der Stausee leer ist“, berichtet eine Anwohnerin entrüstet. Eine Bürgerinitiative „Rettet Pernik“ wurde gegründet, um gegen den Wassernotstand zu kämpfen und der Misstrauensantrag wurde von der linken parlamentarischen Opposition gegen die konservativ-reaktionäre bulgarische Regierung gestellt. Letzterer scheiterte.
Bulgarien gilt als „Armenhaus der EU“. Hier zeigt sich deutlich, wie sich die verschärfende Umweltkrise und die Folgen eine massenfeindlichen Politik mit einer politischen Krise verbinden. Aber auch, dass die Menschen die Verschlechterung ihrer Lebensstandards bis zur Überlebenskrise (akuter Wassermangel) nicht kampflos hinnehmen.