Automobilindustrie

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"Tarifrunde: Einsatz der vollen Kampfkraft oder Unterordnung"

"Die Autoindustrie steht vor großen Umbrüchen", stellt die Zeitung von Kollegen für Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken "Vorwärtsgang" fest.

Aus Kollegenzeitung "Vorwärtsgang"

Weiter schreibt die Zeitung: "Studien prophezeien, dass mindestens jeder vierte bis fünfte Arbeitsplatz in der Auto- und Zuliefererindustrie durch die Elektromobilität und Digitalisierung gestrichen wird.

 

Der Übergang in die Weltwirtschafts- und Finanzkrise wird immer deutlicher: Die Industrieproduktion in Deutschland sowie der EU geht seit Ende 2018 absolut zurück, genau wie die Weltexporte. Da hilft auch keine Zweckpropaganda der angeblich nur 'leichten Rezession'. Angesichts des bevorstehenden und massenhaft angekündigten 'Personalabbaus steht der Kampf um jeden Arbeitsplatz und für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf der Tagesordnung.

 

Verwundert rieben sich viele die Augen, als sie hörten, dass in der Tarifrunde keine Forderung über Inflationsausgleich hinaus gestellt, sondern unter dem Stichwort 'Moratorium' gemeinsam mit den Kapitalisten ein 'fairer' Umgang mit der Arbeitsplatzvernichtung und der Abwälzung der Krisenlasten verhandelt werden soll.

 

Doch das ist die Logik, dass wir die Krisenlasten über weitere Flexibilisierung, Transformationskurzarbeitergeld und weitere Abstriche bezahlen sollen. Einen 'fairen' Lohn kann es im Kapitalismus nicht geben. Was soll das sein? Gerechte Ausbeutung? Schon Karl Marx forderte deswegen stattdessen: 'Nieder mit dem Lohnsystem'. Jedes Recht und jeder Cent muss hart erkämpft werden, wie im letzen Jahr mit 24-Stunden-Streik. Da können wir lernen, welche Kraft wir haben, wenn wir einig sind. Deshalb jetzt offensiv Forderungen aufstellen und deren Durchsetzung bis hin zum Flächenstreik organisieren."