Köln
Antikommunistischer Eklat auf Demo für Flüchtlingssolidarität
Rund 300 Menschen folgten am Samstag, dem 8. Februar, dem Aufruf der Aktion Seebrücke, um für die Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland zu demonstrieren. Der Stadtrat hatte beschlossen, die Aufnahme anzubieten; vom Seehofer-Innenministerium wird sie blockiert.
Nach den Ereignissen in Thüringen wurde der Aufruf um den Protest gegen die Rechtsentwicklung erweitert. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war klar: Wir müssen uns zusammenschließen, um diese ultrarechte Politik zu stoppen.
Wir von der MLPD und vom Jugendverband REBELL führten gute Gespräche über die Notwendigkeit des Zusammenschlusses in einer antifaschistischen Einheitsfront. Das Flugblatt zur Thüringen-Krise wurde gerne genommen.
Massive antikommunistische Attacken
Doch bevor die Demo richtig losgehen konnte, kam es zum Eklat: Nachdem sich unsere Fahnenträger nicht auf das undemokratische Fahnenverbot einließen, wurden sie von einer Gruppe liquidatorischer Antikommunisten rund um Klaus Fischer - der bereits am 19. Oktober 2019 auf der Rojava-Solidaritäts-Kundgebung in Köln der MLPD-Vorsitzenden Gabi Fechtner das Mikrofon abgedreht hatte - massiv verbal und körperlich attackiert. Die Fahnen wurden runtergerissen, Fahnenstöcke zerbrochen, Klaus Fischer stieß die Fahnenträgerin mehrmals weg. Begleitet von antikommunistischen Hasstiraden bis hin zur Gleichsetzung mit der AfD.
Auch von anderen Demoteilnehmerinnen, Demoteilnehmern und Ordnern ließen sich die Aggressoren um Klaus Fischer nicht von ihrem Handeln abbringen. Erst als die Polizei von sich aus einschritt und Klaus Fischer wegzog, ließ er von der Fahne ab. Offenbar zählt ihm die Order der Polizei mehr als die von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Demonstration. Wer körperlich gegen Demoteilnehmerinnen und Demoteilnehmer vorgeht und deren Material zerstört, hat es auch zu verantworten, wenn gegen diese Attacken Anzeige erstattet wird. Etliche Demoteilnehmerinnen und -teilnehmer waren merklich aufgewühlt von den Vorgängen und brachten zum Ausdruck, dass sie die Übergriffe unmöglich finden.
Viele, die wir mit unseren Argumenten gegen das unsägliche Fahnenverbot erreichten, wurden sehr nachdenklich, nicht wenige davon stimmten uns ganz oder teilweise zu. Die Demo wurde kämpferisch und viele Passanten zeigten sich interessiert. Eins wurde deutlich: Antikommunismus spaltet und wirkt der notwendigen antifaschistischen Einheitsfront entgegen! Wir führen diese Auseinandersetzung fort.