Berlin-Neukölln
Trauer- und Solidaritätskundgebung
Am heutigen Freitag trafen sich um 18:00 Uhr auf dem Hermannplatz trauernde Menschen in Berlin-Neukölln. Aufgerufen hatten verschiedene Kurden-, Palästinenser- und antifaschistische Organisationen zur Trauer und zum Protest gegen diesen faschistischen Anschlag mit 10 Toten, meist ausländischer Herkunft, in Hanau.
Es waren etwa 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer; "sehr viel mehr Menschen aller Nationalitäten als erwartet“, sagte eine Organisatorin. Gleichzeitig fand eine von der SPD und den Gewerkschaften organisierte Kundgebung am Brandenburger Tor statt mit bis zu 500 Teilnehmern (hier ein interessanter Bericht des Deutschlandfunks).
In Neukölln kamen viele Jugendliche, darunter viele Schüler, aber auch viele Familien, teilweise mit selbst gemalten Schildern. Fahnen von vielen teilnehmenden Organisationen aus Deutschland und anderen Ländern, auch von der MLPD, waren zu sehen. Auch die Redner repräsentierten verschiedene Seiten, von Fridays for Future, Solid, Linkspartei, Jusos, Grünen-Jugend und kurdischen Organisationen, aber auch vom Neuköllner Theater, Schülervertreter ...
Der Hermannplatz war viel zu klein, viele standen auf den angrenzenden Straßen, was die wartenden Autofahrer meist solidarisch unterstützten. Diese überwältigende sofortige Anteilnahme war verbunden mit den Parolen „Hoch die internationale Solidarität“ und „Kein Fußbreit den Faschisten“. Auch am Rote Fahne Magazin, der AfD-Broschüre und dem Rebell-Magazine gab es großes Interesse.
Vereinzelte mündliche Angriffe „Antisemiten wollen wir hier nicht“ mit zwei zaghaften Versuchen, eine MLPD- Fahne wegzunehmen, stießen sofort auf den Protest der umstehenden Teilnehmer.
Nach 50 Minuten Kundgebung schloss sich eine sehr disziplinierte Demonstration zum Rathaus Neukölln und wieder zurück an, wo sich auch weitere Teilnehmer spontan einreihten. Zum Abschluss wurden wir aufgerufen, wachsam zu sein, offensiv den faschistischen Auftritten entgegenzutreten und die Solidarität mit allen Nationalitäten, auch den Flüchtlingen, zu entfalten. Ein Redner forderte dazu auf, den Politikern besser auf die Finger zu schauen und jeder Äußerung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Unterdrückung den Kampf anzusagen.