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Bürgerversammlung bietet faschistischen „Steeler Jungs“ ein Forum - Bankrotterklärung des bürgerlichen Antifaschismus

Seit über zwei Jahren marschieren die faschistischen „Steeler Jungs“ (SJ) als selbsternannte „Bürgerwehr“ wöchentlich durch den Essener Stadtteil Steele. In dieser Zeit gab es vielfältige Proteste.

Korrespondenz

Ende 2019 spitzte sich die Auseinandersetzung um den Weg im antifaschistischen Kampf gegen die SJ mehr und mehr zu. In dem Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“ setzte sich eine Richtung durch, den SJ nicht mehr konsequent entgegenzutreten.

 

Für den 13. Februar 2020 luden zwei Kirchengemeinden, „Steele bleibt bunt“, das Kulturzentrum Grend und mehrere Sportvereine zu einer Bürgerversammlung. Da die Einladung zur Bürgerversammlung keinerlei Standpunkt zu den SJ bezog, konnten diese das nur als Einladung verstehen und so kamen sie zahlreich. Gleich zu Anfang hatte Leon Finger vom Vorstand des Initiativkreises "City Steele" nichts Besseres zu tun, als gegen die MLPD zu hetzen, die er als das eigentliche Problem darstellte, während er die „Friedfertigkeit“ der SJ lobte.

 

Die SJ versuchten in ihren Beiträgen, sich als harmlose Spaziergänger darzustellen, die überhaupt nicht rechts seien, um dann gegen die MLPD vom Leder zu ziehen. Der Moderator der Diskussion, Uwe Loch von Radio Essen, moderierte nicht, sondern ergriff immer wieder Partei gegen den antifaschistischen Protest und für die SJ. Als diese demonstrativ den Saal verlassen wollten, lief er ihnen hinterher und ließ noch mal jemanden von den SJ zu Wort kommen.

 

Diese Veranstaltung bot den SJ eine Tribüne, um ihre Hetze gegen Antifaschisten und ihre Selbstverharmlosung vor großem Publikum zu verbreiten. Es war eine Bankrotterklärung des bürgerlichen Antifaschismus, der unter anderem mit der Begründung, man wolle solche bürgerlichen Kräfte wie Leon Finger nicht abschrecken, die Zusammenarbeit von „Steele bleibt bunt“ mit der MLPD per Beschluss beendet hat.

 

Auf der Grundlage des Antikommunismus ist kein wirklicher Antifaschismus möglich. Die Kräfte in und um das Internationalistische Bündnis, unter anderem die MLPD und ihr Jugendverband rufen stattdessen dazu auf, jeden Dienstag gegen den Aufmarsch der SJ zu protestieren.

 

Auf der Webseite der MLPD Essen-Mülheim steht eine ausführliche Version des Artikels zur Verfügung