Frankreich
Stilllegung des AKW Fessenheim keineswegs Ausstieg aus dem AKW-Geschäft
Der französische Staatskonzern EDF ist größter Atomstromerzeuger der Welt.
Die seit langem geforderte Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim wurde immer wieder verhindert. Nachdem EDF auf diese Weise durch den Weiterbetrieb des gefährlichen Pannenreaktors weitere Maximalprofite eingefahren hat, lässt sich der Konzern jetzt aus Steuergeldern mit 400 Millionen Euro entschädigen.Ein Lehrbeispiel des staatsmonopolistischen Kapitalismus. Frankreichs Premier Eduard Philippe war ja auch Öffentlichkeitsarbeiter des Atomkraftwerkbauers Areva (heute Orano).
Die geplante Stilllegung von Fessenheim ist keineswegs ein Ausstieg des EDF-Konzerns aus dem Geschäft mit Atomkraftwerken. In Flamanville wird ein Druckwasserreaktor vom Typ EPR gebaut. Das ist an sich schon kriminell. Besonders kriminell sind die Umstände des Baus. So wurden unter anderem sicherheitsrelevante Schweißnähte schlampig verarbeitet.
Geplant waren Baukosten von 3,5 Milliarden. Jetzt steigen die Kosten auf 12,4 Milliarden Euro. Hintergrund: EDF will sechs weitere solche Reaktoren im Land bauen und sie vor allem auch exportieren. Der EPR wurde mit Siemens entwickelt. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron möchte Entscheidungen auf die Zeit nach der Präsidentschaftswahl 2022 verschieben.
Die MLPD fordert Baustopp und Stilllegung aller Atomanlagen auf Kosten der Betreiber - weltweit!