Klartext
Hanau: Bekämpft werden muss auch der Antikommunismus
Eine Welle der Trauer, Empörung, aber auch der Wut geht durch die Republik angesichts des faschistischen Terroranschlags in Hanau. Er war der vorläufige Höhepunkt einer faschistischen Terrorwelle: mit der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke, dem Anschlag in Halle sowie ungezählten Angriffen und Morddrohungen gegen fortschrittliche Menschen, Marxisten-Leninisten, Flüchtlinge und andere. All dies geschieht im Fahrwasser der allgemeinen Rechtsentwicklung, ausgehend von der Regierung und den bürgerlichen Parteien, und ist nur so zu erklären.
So ehrlich, wie Millionen Menschen gegen diese Entwicklung kämpfen wollen, so notwendig ist es, dafür auch den Antikommunismus als gefährliches Gift der Spaltung in der Bewegung zu erkennen.
Wenige Stunden nach dem Anschlag in Hanau twitterte Hans-Georg Maaßen, der ehemalige Chef des Inlandsgeheimdienstes „Verfassungsschutz“: „Sozialistische Logik: Täter sind immer rechts, Opfer immer links. Man braucht sich nicht mehr mit Stalin, Mao, Pol Pot, Ulbricht auseinandersetzen.“ Diese offen aggressive antikommunistische Hetze hat nur einen Zweck: die faschistischen Täter und die Drahtzieher aus der Schusslinie zu nehmen. Der Antikommunismus hat eine wesentliche Wurzel im Faschismus.
Hanau: Bekämpft werden muss auch der Antikommunismus Joachim Griesbaum, Mitglied des Zentralkomitees der MLPD
Viele Schauermärchen über den Kommunismus stammen direkt aus der faschistischen Propagandamaschine der NSDAP – der Partei von Adolf Hitler! Damals wie heute richtet sich der Antikommunismus gegen die revolutionäre Arbeiterbewegung, gegen den Kampf für eine befreite sozialistische Gesellschaft. Dass Maaßen sich als Fürsprecher einer „Auseinandersetzung“ über den Sozialismus, ihre Repräsentanten, Errungenschaften und Probleme macht, ist der größte Witz. Genau diese will er ja zerstören, indem er von vornherein den Sozialismus mit Verbrechen gleichsetzt.
Auf gleicher Ebene liegt die reaktionäre Theorie "rechts gleich links", und insbesondere die Behauptung, dass hier „Extremisten“ am Werk seien. Mit dieser Methode wird immer wieder versucht, die MLPD und andere Revolutionäre aus Aktionseinheiten auszuschließen, weil vor allem Kräfte von der SPD, der CDU und den Grünen dies als „Störung der bürgerlichen Eintracht“ bezeichnen. Es sind die Marxisten-Leninisten, Kommunisten, die – wie schon im Kampf gegen den Hitler-Faschismus – immer wieder über die Ursachen und den Nährboden des Faschismus im Kapitalismus aufklären. Und Millionen Opfer in diesem Kampf brachten!
Es ist höchste Zeit, das Verbot und die Verfolgung aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda durchzusetzen. Dafür brauchen wir auch eine breite Bewegung mit der Losung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ Oder, um es in leichter Abwandlung eines Zitats von Thomas Mann zu sagen: Das Problem des Antikommunismus ist, dass er die Grundtorheit unserer Epoche ist.