Stuttgart
Politischer Aschermittwoch: Stürmische Zeiten liegen uns!
Herausfordernd und selbstbewusst nahm Julia Scheller am Politischen Aschermittwoch in Stuttgart mehr als 200 Zuhörer mit auf eine Abrechnungsreise durch die jüngsten politischen Ereignisse.
Angriffslustig konterte die Landesvorsitzende der MLPD Baden-Württemberg die antikommunistische Hetze anlässlich der Aufstellung einer Lenin-Statue an der Parteizentrale in Gelsenkirchen-Horst. Wovor haben die eigentlich Angst? Dass Arbeiter, Frauen, Kranke ... den Kapitalismus eben nicht als das Ende der Geschichte hinnehmen, sondern an dem Denkmal vorbeigehen und sagen könnten, „denk-mal, wäre das nicht auch etwas für heute und für uns?“
Denn angesichts der Rechtsentwicklung von Regierung und bürgerlichen Parteien, angesichts von Wirtschaftskrise und Umweltzerstörung wächst unübersehbar eine Suche nach einer vom Kapitalismus befreiten Gesellschaft. Es verwundert nicht, dass der Antikommunismus im thüringischen Ministerpräsidenten-Desaster den Takt diktierte. Julia Scheller zitierte Hans-Georg Maaßen, den ehemaligen Chef des Inlandsgeheimdienstes und Mitglied der ultrareaktionären CDU-"Werteunion": „Hauptsache die Sozialisten sind weg“. Dafür ist Maaßen auch bereit, mit Parteien wie der AfD zusammenzuarbeiten.
Und an die Adresse der Linkspartei in Thüringen betont die Landesvorsitzende der MLPD: „Wir brauchen kein parlamentarisches Geschachere, sondern eine Einheitsfront gegen Rechtsentwicklung, Faschismus und Krieg." Damit zeigt sie auch eindeutig die Richtung gegen liquidatorische Kräfte wie die RAS (Revolutionäre Aktion Stuttgart) auf, die nicht davor zurückschreckt, Genossen und Freunde der MLPD zu terrorisieren und bei ihrer politischen Arbeit massiv zu behindern. Die RAS ist nicht links.
„Am Aschermittwoch ist alles vorbei, aber die echten Narren laufen immer noch frei“ - so begann eine Albstädter Poetin ihr Aschermittwochsgedicht und endete, indem sie dazu aufrief, tief in den Geldbeutel zu greifen. Stolz verkündete Franziska vom Jugendverband REBELL, die erfrischend durch das Programm des Abends führte, das Spendenergebnis von 760,65 Euro.