Nürnberg
Ankündigung von Stellenabbau bei MAN - 6000 Arbeitsplätze in Gefahr
Sowohl die für den 6. März geplante außerordentliche, wie auch die für den 10. März geplante ordentliche Betriebsversammlung bei MAN wurden wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus abgesagt.
Hier hätten die neuen Grausamkeiten des MAN-Vorstands verkündet werden sollen. Der MAN-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Saki Stimonaris informierte die Belegschaft über die geplanten Angriffe mit einer E-Mail. Erst darauf reagierte dann auch das Management. Joachim Drees vom MAN-Vorstand informierte die Belegschaft ebenso per E-Mail über einen "signifikanten Stellenabbau" und die "Reduzierung doppelter Strukturen".
Auf der Betriebsversammlung im Dezember 2019 hieß es noch: alles wird gut, wir brauchen keine Kurzarbeit. Was nützt uns da noch die "längste Standort- und Beschäftigungssicherung im Konzern" bis zum 31.Dezember 2030? Diese Dimension von Stellenabbau in Deutschland, unabhängig wie er letztlich durchgeführt wird: ob als "sozialverträglicher Abbau", durch"verhaltensbedingte Kündigungen", Mobbing oder mit Altersteilzeit und Abfindungen zeigt, wie wenig eine "Standort- und Beschäftigungssicherung" ist. Unsere Arbeitsplätze und damit die Zukunft für die Jugend schmilzt Stück für Stück, genauso wie die Eisberge durch die Erderwärmung.
Bereits am 10. Januar wurde der Wirtschaftsausschuss des Betriebsrats der MAN über den geplanten Stellenabbau von bis zu 6000 Arbeitsplätzen informiert. Fragwürdig ist, warum er diese Information der Belegschaft solange vorenthalten hat. Denn je früher wir davon erfahren, desto besser können wir dagegen vorgehen. Erste Stimmen unter den Kollegen werden laut: "Da müssen wir was tun", "auf die Straße wie in Frankreich", doch im Moment werden keinerlei Veranstaltungen über 1000 Menschen bis nach den Osterferien genehmigt. Selbst unsere Tarifaktion - geplant für den 13. März in München - wurde abgesagt. Schutzmaßnahmen gegen Corona sind notwendig, zum Kämpfen ist es deshalb nicht zu spät.