Gelsenkirchen

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Antifaschistisches Gedenken muss auf Friedhöfen möglich sein!

Die für den kommenden Samstag, 14. März, um 14 Uhr, von einem breiten Organisations- und Personenbündnis geplante Gedenkfeier zu Ehren der ermordeten Arbeiter der Roten Ruhrarmee wird abgesagt. Die Stadt hatte unter Berufung auf die Friedhofssatzung die Gedenkveranstaltung untersagt – unter Androhung einer Geldstrafe in Höhe von 2500 Euro.

Von Dr. Willi Mast

...Die von der Stadtverwaltung verhängte Nutzungsuntersagung auf städtischen Friedhöfen (stößt) beim Organisatorenkreis auf völliges Unverständnis. Dazu gehören AUF Gelsenkirchen, DIE LINKE, DKP, Freidenkerverband, Jugendverband REBELL, Kumpel für AUF, MLPD, Frauenverband Courage, VVN-BdA sowie Einzelpersonen wie Karl-Heinz Rotthoff / Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Wenn andere - auch nicht-kirchliche - Veranstalter Gedenkfeiern durchführen können, dann kann es für ein antifaschistisches Gedenken keine Ausnahmeregelung geben ... Das Gedenken sollte … auch die Opfer unter den jüdischen Zwangsarbeiterinnen und unter den sowjetischen Kriegsgefangenen miteinschließen, denen auf dem Friedhof Horst-Süd ebenfalls Gedenkstätten gewidmet sind.

 

Auf Unverständnis stößt die Entscheidung der Stadt auch deshalb, weil würdige Gedenkfeiern zu Ehren der ermordeten Bergarbeiter und der dort ebenfalls bestatteten Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime bereits seit Jahren auf dem Friedhof Horst-Süd ohne Beanstandungen durchgeführt wurden ...

 

Die Gedenkfeier soll zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Das Bündnis ruft alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener auf, am 14. März, ab 14 Uhr, als  Einzelpersonen die Gelegenheit zu nutzen, an den Gedenksteinen Blumen niederzulegen und den Opfern des rechten Terrors die Ehre zu erweisen.