Coronavirus

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Proteste für bezahlte Freistellung bei Opel in Rüsselsheim und Bochum

Aus dem Opel-Werk in Rüsselsheim und dem Opel-Zentrallager in Bochum liegen "Rote Fahne News" aktuelle Korrespondenzen vor:

Korrespondenzen

Von Opel in Rüsselheim wird berichtet: „Entgegen allen Erwartungen wurde die Lehrwerkstatt gestern als einziger Bereich im Betrieb nicht geschlossen. Gleichzeitig waren zwei Corona-Verdachtsfälle in der Lehrwerkstatt bekannt geworden, die ab heute in Quarantäne waren. Die Ausbildungsleitung und damit auch die Geschäftsleitung waren voll über die Situation informiert und haben bei ihrer Konferenz gestern um 16 Uhr dennoch bewusst entschieden, den Betrieb in der Lehrwerkstatt aufrechtzuerhalten. In Gesprächen mit Meistern stellte sich dabei schnell der Grund heraus: Azubis können nicht in Kurzarbeit geschickt werden, und Opel wollte unter allen Umständen vermeiden, das volle Geld zu zahlen, wenn sie zu Hause sind.

 

'Unter den Jugendlichen wurde diskutiert, dass wir fordern müssen, dass die Lehrwerkstatt sofort geschlossen wird und wir gemeinsam zur JAV und weitergehend auch zur Ausbildungsleitung gehen, um unsere Forderungen durchzusetzen. Das traf auf breite Zustimmung', so ein Betroffener.

 

Als Ergebnis des Kampfes setzten die Azubis mit einem Sieg auf ganzer Linie ihre Forderungen uneingeschränkt durch. Die Lehrwerkstatt wurde mit sofortiger Wirkung geschlossen, alle Kollegen wurden nach Hause geschickt. Die Schließung ist wirksam bis zum 27. März, gegebenenfalls wird das verlängert. Das war ein wichtiger Erkenntnisfortschritt für die Kollegen, gegen Vorbehalte, dass man ohnehin keine drei Leute unter einen Hut bekommt.“

Versammlungen im Opel-Zentrallager Bochum

Aus dem Zentrallager von Opel in Bochum wird berichtet: „Heute hielten die Kollegen in mehreren Abteilungen kurze Versammlungen ab, führten Abstimmungen durch und beschlossen einstimmig, dass die Kolleginnen und Kollegen fordern, die Produktion ab sofort vorübergehend einzustellen! Daraufhin versuchte die Geschäftsleitung, dem Offensiv-Betriebsrat Steffen Reichelt zu verbieten, sich in den verschiedenen Werksteilen frei zu bewegen.

 

Es wurde gehetzt, dass Panik verbreitet würde. Das steigert die Wut der Kollegen noch weiter, dass nun auch noch diejenigen eingeschüchtert werden sollen, die sich für den Gesundheitsschutz der Kollegen einsetzen.“