Ruhrchor
Zu Besuch bei der Mahnwache der Prosper-Kumpel
Vom 8. bis zum 12. März veranstalteten gekündigte Kumpel der Zeche Prosper-Haniel eine Mahnwache vor der RAG-Zentrale auf Zollverein in Essen. Sie protestierten damit gegen die betriebsbedingten Kündigungen von 200 Kumpel und gegen den Bruch des "Versprechens" der RAG: "Keiner fällt ins Bergfreie".
Und sie brachten zum Ausdruck, dass sie ihren Kampf konsequent weiterführen werden.
Bisher gab es 11 selbständig organisierte Demonstrationen und Kundgebungen und wichtige Erfolge bei zwei Arbeitsgerichtsprozessen. Wir vom Ruhrchor waren bei vielen Protesten mit unseren Liedern dabei, und so war es für uns auch keine Frage: "Da gehen wir hin“. Wir verkürzten unsere Chorprobe und waren um 21 Uhr vor Ort, gerade rechtzeitig zum Schichtwechsel, der alle drei Stunden stattfindet.
Knapp 20 Kumpel waren da, wärmten sich am Feuer und freuten sich sehr über unser Kommen. Nach einer kurzen Vorstellung und Solidaritätsgrüßen dann zwei Lieder, eines davon direkt zum Kampf der Kumpel „Der Bergmann, der kann kämpfen, sein Mut ist nicht zu dämpfen, keiner schiebt uns weg!" Und alle zusammen sangen wir das Steigerlied.
Natürlich blieb es nicht bei den Liedern. Interessante Gespräche, trotz des einsetzenden Sauwetters. Besondere Empörung darüber, dass ihnen trotz gewonnenem Kündigungsschutzprozess die Weiterbeschäftigung verwehrt wird mit dem lächerlichen Argument, es sei „keine Arbeit da“. Von da ist es nicht weit zur Rolle der RAG als einem Übermonopol in diesem Staat und ihrem Einfluss auch auf Gerichte. Von CDU und FDP haben sie sich nichts erwartet, von der SPD eigentlich schon, aber Fehlanzeige. Nur die MLPD hat uns als Partei unterstützt, sagt einer. Andere nicken. Wir berichten von den Stahlarbeitern bei Thyssen-Krupp, wo Kollegen über einen selbständigen Streik für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze diskutieren und dass die Kumpel nicht alleine stehen in ihrem Kampf. Zum Schluss noch ein gemeinsames Foto und wir lassen eine Telefonnummer da für weitere Kontakte.
Gut wars! Wir werden die Kumpel weiter nach besten Kräften in ihrem Kampf unterstützen.
PS: Die für den 18. April geplante nächste Demo der Bergarbeiter und ihrer Familien wird verschoben. Morgen mehr auf Rote Fahne News!