Pandemie

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Corona-Problematik in der Psychatrie

Ich arbeite als examinierter Altenpfleger seit über 25 Jahren in der Psychiatrie auf einer geschlossenen (geschützten) Station mit Patienten, die an Demenz, Depression und Psychose erkrankt sind. Alle ab 65 Jahren, im Einzelfall auch Jüngere.

Korrespondenz eines Angestellten aus der Psychiatrie

Ich selber war Bergmann, war auf der Zeche Hugo, bis diese geschlossen wurde. Seit der Ausbildung zum Altenpfleger bin ich in der Klinik tätig. In dieser Zeit habe ich mich immer wieder weitergebildet: Praxisanleiter für Schüler und Praktikanten, Demenzexperte und Pflegetrainer für Angehörige beim Umgang mit den oben erwähnten Erkrankungen. Die Situation bei mir auf der Station ist sehr erschwert und die Ärzte gehen auch sehr leichtfertig mit Erkrankungen durch das Coronavirus um.

 

Demente Patienten kann man nicht isolieren. Sie können sich auch nicht so einfach an die Hygienemaßnahmen halten. Das ist eine sehr große Herausforderung für das Pflegepersonal. Besonders, da es an wichtigen Infektionsschutzmitteln fehlt, wie Masken. Es wird aber auch keine vernünftige Handlotion besorgt. Diese soll man sich vom Betriebsarzt verschreiben lassen.

 

Immer wieder wird nur von somatischen Krankenhäusern sowie Alten- bzw. Pflegeheimen berichtet, aber von Psychiatrien wird nichts erwähnt. Daher finde ich es gut, euch zu haben, wo ich meine Situation schildern kann. Da Besuchsverbot herrscht, könnt ihr euch vorstellen, wie es Patienten geht, die einen Entzug machen, oder wie es in der Kinder- und Jugend-Psychiatrie zugeht.