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PSA in Mulhouse: Geschäftsleitung spielt doppeltes Spiel

Seit 16. März steht die Produktion von PSA in Mulhouse. Mulhouse im Elsass ist ein Brennpunkt der Corona-Pandemie in Frankreich.

Von gp

Kollegen berichten auf der Facebook-Seite der Gewerkschaft von einer Besprechung des Betriebsrates: „Das Management bereitet die Wiederinbetriebnahme vor, ohne ein Datum zu nennen. Wir sind in Gedanken bei allen Kolleginnen und Kollegen der Fabrik, die gegen das Virus kämpfen, insbesondere bei denjenigen, die noch im Krankenhaus liegen. Wir hoffen, dass es ihnen bald besser geht.

 

Gegenüber dem CSE (vergleichbar mit dem Betriebsrat) sagte die Geschäftsleitung, dass sie vorhaben, die Produktion so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Das ist ein Fehler und unverantwortlich! Die einzige wirksame Maßnahme gegen das Virus ist die Eindämmung. Das sagen alle Angehörigen der Gesundheitsberufe. Wenn wir zu Hunderten und Tausenden in die Fabrik zurückkehren, riskieren wir unsere Gesundheit, auch unser Leben. Das ist inakzeptabel! Einige Leute erhalten von ihren Chefs SMS-Nachrichten, in denen ihnen angeboten wird, sich außerplanmäßig "freiwillig" zu melden, das ist nicht so festgelegt. Das bedeutet, dass die Unternehmensleitung die Wiederaufnahme vorbereitet, während sie den Gewerkschaften sagt, dass dies nicht auf der Tagesordnung stehe. Sie spielen ein doppeltes Spiel. Aber wir wollen nicht mit unserer Gesundheit spielen!

 

Alle Gewerkschaften haben erneut bekräftigt, dass es nicht in Frage kommt, beim derzeitigen Stand der Dinge von einer Wiederaufnahme der Produktion zu sprechen. Autos produzieren? Warum, für wen? Von nun an sollten wir miteinander in Kontakt bleiben, auch wenn wir eingeschränkt sind. Zögert nicht, uns per Privatnachricht zu kontaktieren, wenn PSA Euch auf die eine oder andere Weise zurückbekommen möchte. Unsere Gesundheit ist unsere Priorität, und sie ist nicht verhandelbar! Wir sind bereit, so lange wie nötig, Abstand zu halten. PSA hat 18 Milliarden Euro in bar: Sie haben auch viel Zeit zum Warten. Passt auf Euch auf!“