Politik

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Dieter Nuhr kriegt keine Luft mehr

Kabarett geht im Allgemeinen von links unten nach rechts oben - sollte man meinen. Bei Dieter Nuhr ist es eher umgekehrt.

Korrespondenz aus Gelsenkirchen

Der „Kabarettist“ glänzt durchgängig mit massenfeindlichen Sprüchen, geiferte schon mal gegen Moslems und vor allem gegen die Umweltbewegung. Die würde nämlich – sagte er an Silvester - „die Weltwirtschaft in eine Krise“ stürzen, die „Milliarden Menschen … in Armut“ werfe. Ja klar: ohne den Kampf zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen würden ja alle Menschen des Erdballs weiter im Wohlstand leben - oder was?!

 

Als gut bezahlte Hofschranze der bürgerlichen Medien hat Nuhr jetzt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auch die Rechtfertigung für die heuchlerischen Notstandsmaßnahmen auf den reaktionären Punkt gebracht: „Bürgerliche Freiheiten sind relativ zweitrangig, wenn man keine Luft mehr kriegt.“¹ Genau: weg mit allen demokratischen Rechten, dann bekommen wir wieder Luft! Und die Corona-Viren sind dann auch weg. Und überhaupt brauchen wir doch keine demokratischen Rechte, vertrauen wir in die Maßnahmen des Finanzkapitals und seiner Regierungen; die werden schon das Richtige für uns machen.

 

Das haben sie doch vor Corona auch schon gemacht: Beim Abbau von Pflegestellen, von Betten und der Ausrichtung der Krankenhäuser auf Profitmaximierung haben sie ja auch unser Wohl im Sinn gehabt, oder? Wenn die großen Monopole und Banken jetzt zig Milliarden bekommen, die die Masse der Menschen bezahlen sollen, dann ist das natürlich „systemrelevant“ und alternativlos.

 

Dass die Massen das infrage stellen, das wird auch Herr Nuhr nicht aufhalten. Die Menschen wollen nicht in der kapitalistischen Barbarei untergehen und werden sich gerade jetzt für eine Alternative zu diesem kapitalistischen System interessieren. Wer dafür kämpfen will, braucht die Luft demokratischer Rechte. Genau diesem Kampf will Herr Nuhr die Luft nehmen.