Pflegeheime
„Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“
Das Pflegebündnis Mittelbaden kritisiert scharf die verantwortlichen Politiker wegen fehlender Schutzkleidung für Pflegerinnen und Pfleger.
Den Einrichtungen im Landkreis Rastatt fehlen mehrere Tausend Atemschutzmasken. „Mehrere Kollegen haben aus Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, bereits gekündigt“, sagt Peter Koch, Vorsitzender des Pflegebündnisses Mittelbaden. Die Gaggenauer Altenhilfe betreibt drei Einrichtungen und einen ambulanten Dienst. Sie benötigt zum Schutz ihrer Pfleger monatlich mindestens 10.000 Masken. Wenn die Ausrüstung aufgebraucht ist, müssen Pfleger oft ohne Schutz in die Wohnungen der Menschen.
"Die Coronakrise muss ein Nachspiel haben"
Letzte Woche erhielt die Altenhilfe eine Lieferung vom Landratsamt. Im Paket: 20 Masken. Marius Schulze Beiering, Vorstandsmitglied des Pflegebündnisses Mittelbaden, schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „So kann es nach der Krise nicht weitergehen.“ Die Wertschätzung der Pflege müsse sich ändern.
Koch verweist auf die E-Mails, die ein Hersteller von Schutzkleidung bereits im Januar an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geschickt hat.Er hat darin vor Engpässen gewarnt. Er hat nie eine Antwort bekommen. Für Koch steht fest: Die Coronakrise muss ein Nachspiel haben. „Wir werden alles dafür tun, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.“