Rojava
„Wir bitten die internationale Gemeinschaft um Unterstützung“
Zur Corona-Situation in der Demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien (Rojava) schreibt die Vertretung der Selbstverwaltung in Deutschland:
In Nord- und Ostsyrien leben mehr als eine halbe Million Vertriebene aus Efrîn (Afrin), Serê Kaniyê (Ra's al-Ain), Girê Spî (Tall Abyad) und anderen Regionen Syriens. Sie leben unter unmenschlichen Bedingungen in großen Lagern. In denen sind die Menschen Corona fast schutzlos ausgeliefert. Dies bereitet uns sehr große Sorgen.
Durch den Krieg und mangelnde internationale Unterstützung ist die medizinische Versorgung in Nord- und Ostsyrien enorm eingeschränkt. Die Gesundheitsbehörde der lokalen Selbstverwaltung versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, die Versorgung aller dort lebender Menschen zu sichern.
Jedoch gibt es bislang keine Möglichkeit, Menschen in Nord- und Ostsyrien auf das Coronavirus zu testen. Das Virus kann sich unter diesen Umständen noch ungehinderter ausbreiten als in Ländern, die trotz guter Testmöglichkeiten dennoch stark von der Pandemie belastet sind. Die Situation vor Ort ist daher enorm angespannt ...
In Nord- und Ostsyrien fehlt es an medizinischen Mitteln zur Bekämpfung und Behandlung von COVID-19. Daher wäre eine Ausbreitung des Virus in der Region fatal. Diesbezüglich hat die Selbstverwaltung in einem öffentlichen Appell bereits international um Hilfe gebeten.
Damit unsere Bemühungen im Kampf gegen die aktuelle Pandemie in unserer Region und im Rest der Welt erfolgreich sind, bitten wir die internationale Gemeinschaft sowie medizinische und humanitäre Organisationen hiermit eindringlich, medizinische Einrichtungen in Nord- und Ostsyrien mit den benötigten Mitteln zu unterstützen.