Schleswig/Jagel

Schleswig/Jagel

„Auch Deutschland muss den Atomwaffenverbotsantrag unterzeichnen!“

60 friedensbewegte Demonstrantinnen und Demonstranten hatten sich am Karfreitag vor dem Fliegerhorst Jagel zum Ostermarsch 2020 eingefunden.

Korrespondenz

Genau genommen war es eine Kundgebung, organisiert von der DFG/VK (Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigung der Kriegsgegner). Eine Demonstration vom Bahnhof Schleswig nach Jagel war nicht genehmigt worden, weil die 2 Meter-Abstände bei einem Marsch angeblich nicht eingehalten werden könnten. Eine weitere Auflage der Ordnungsbehörde war, dass sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Namen, ihre Adresse und ihre Telefonnummer in eine Liste eintragen mussten. Falls jemand an Corona erkrankt.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich auch dadurch nicht von ihrem Protest gegen Kriegsvorbereitungen abschrecken. Beeindruckend waren die Reden von Konrad und Helga Tempe, die vor 60 Jahren zu den 16 Initiatoren des Ostermarsches in Hamburg gehörten. Mit über 1000 protestierten sie an einem Truppenübungsplatz gegen Atomwaffen in Deutschland. Scharf griffen sie an, dass heute in Gronau/Deutschland 10 Prozent des Weltmarktes von angereichertem Uran produziert wird. Einig waren die Teilnehmer, dass Deutschland den Atomwaffenverbotsantrag unterzeichnen muss.

 

Auch Greenpeace, die DKP und die MLPD zeigten Flagge. Einer der Organisatoren äußerte in einem persönlichen Gespräch, dass die Losung „keine Partei“ hier keine Gültigkeit hätte. Die Moderatorin verweigerte allerdings dann doch einem MLPD-Vertreter das Rederecht. Ein DFG-Vertreter appellierte zum Schluss: „Geht auf die Straße und lasst euch nicht ins Internet verbannen.“