Kongo

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Dramatische Ausgangslage - CPL fördert Initiative der Massen

Die Demokratische Republik Kongo wird seit 2019 von einer Masernepidemie heimgesucht. 332.000 sind an Masern krank, sich für 500 gestorben, vor allem Kinder. Es gibt auch 16,5 Millionen Malariafälle mit 17.000 Toten. Jetzt erreichte noch die Corona-Pandemie den Kongo. Bisher gibt es offiziell bestätigt 183 Infizierte und 20 Tote. Corona wurde offensichtlich von zurückkehrenden Migranten aus Europa „mitgebracht“.

Korrespondenz

Die Regierung hat ab 31. März ein vollständiges Ausgehverbot angeordnet. Ausnahme sind zwei Tage in der Woche, um einzukaufen. Dicht gedrängte Massen an den „Ausgehtagen“ auf den Märkten und vor den Bankschaltern erhöhen die Corona-Verbreitung. Die Ernährung wird zu einem Hauptproblem im täglichen Leben für die Massen, Nahrungsmittelpreise schnellten bereits in die Höhe.


Die Regierung verordnete als Zugeständnis an den Massen auch die kostenlose Versorgung mit Wasser und Strom für zwei Monate. Doch in der Großstadt Butembo weigerten sich bereits private Stromversorger – das könnten sie sich nicht leisten. Wasserversorger wollten auch nur an diejenigen kostenlos liefern, die vorher ihre Schulden bei ihnen begleichen.

Aufruf zu Aktionsplattformen

Der CPL (Kongress der Fortschrittskräfte für Befreiung des Kongo) hat am 19. März eine Erklärung herausgegeben. Er setzt vor allem darauf, die Initiative der Massen zu fördern und zu organisieren. So heißt es darin unter anderem:


„Organisierung des Nachschubs und Rationierung der Finanzmittel und der lebensnotwendigen Produkte zugunsten der sozial und geografisch am stärksten von der Krise Betroffenen; Mobilisierung der örtlichen Behörden, um die Bevölkerung zu organisieren und kollektiv die Aufgaben für den grundlegenden Bedarf abzusichern (Krankenversorgung, Nahrung); Förderung der Initiativen der sozialen und politischen Fortschrittskräfte, insbesondere Aktionsplattformen auf nationaler, provinz- und örtlicher Ebene. Dies soll gleichzeitig dazu beitragen, den demokratischen Massenkampf gegen Korruption, Unterschlagung, Plünderung und Erpressung zu verstärken.“