Rote Ruhrarmee

Rote Ruhrarmee

Gedenken auf dem Westfriedhof Bottrop

Der Bottroper Lokalhistoriker Sahin Aydin berichtet:

Von Sahin Aydin
Gedenken auf dem Westfriedhof Bottrop
Eine der Rosen, die Sahin Aydin niedergelegt hat (rf-foto)

Am 28. März sollte der Gedenktag an dem Denkmal für die Märzgefallenen auf dem Westfriedhof in Bottrop stattfinden. Leider musste er wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

 

So war ich an diesem Tag allein an der Grabstätte und umkränzte den Grabstein mit 71 roten Rosen. Sie stehen für 71 Gräber von revolutionären Arbeitern, überwiegend Kumpel der Bottroper Zechen und meist Angehörige der damaligen USPD, der KPD, der rätedemokratischen Arbeiterunion, die im März 1920 im Kampf der Roten Ruhrarmee gegen den monarchistischen Kapp-Putsch ihr Leben ließen.

 

Ursprünglich waren auf drei Seiten des Denkmals, das von den Nazis zerstört wurde, 127 Namen von Gefallenen eingemeißelt. Nach meinen Recherchen kamen jedoch bei den Kämpfen und nach dem Einmarsch des monarchistischen Freikorps von Loewenfeld durch willkürliche Erschießungen insgesamt 257 Menschen aus Bottrop und Kirchhellen zu Tode. Nicht alle waren Revolutionäre oder Mitglieder der Roten Ruhrarmee.

 

Von der Stadt wurde eine Informationstafel angebracht, der aber der ursprüngliche revolutionäre Charakter fehlt. Das Denkmal wurde leider nicht in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Auch einige Namen der Toten auf den Bronzeplatten sind fehlerhaft. Dem Denkmal fehlt der ursprüngliche revolutionäre Charakter. Die komplette Wiederherstellung des Denkmals ist technisch machbar und sollte bald erfolgen. Noch wichtiger ist es, die nach dem Freikorpsführer von Loewenfeld benannte Straße in Bottrop-Kirchhellen umzubenennen.