Dortmund
Würdiges antifaschistisches Gedenken in der Bittermark
Mit dem herannahenden Ende des Hitlerfaschismus Anfang 1944/1945 verstärkten die Widerstandsgruppen ihren Widerstand.
Wenige Monate vor der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Regimes am 8./9. Mai heißt es in einem Bericht an das Reichssicherheitshauptamt über die Lage in Dortmund: „Es hat sich eine Widerstandsgruppe gebildet, die Parolen gegen Hitler an die Wand malt, ausländische Sender abhört, Flüsterpropaganda betreibt und den größten Teil der unzufriedenen Bevölkerung hinter sich hat.“
Am 25. Januar 1945 bekamen die Gestopo-Zentralen in Düsseldorf, Münster, Dortmund und Köln den Befehl zur Zerschlagung und Ermordung von Widerstandskämpfern und verdächtigen Zwangsarbeitern. In den Wochen vor und nach Ostern sind schätzungsweise 280 Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter ermordet wurden. Ein Großteil davon auf einer Waldlichtung in der Bittermark.
Trotz offizieller Absage würdige Veranstaltung
Seit 1954 findet deshalb jährlich an Karfreitag eine Gedenkveranstaltung in der Bittermark statt. Sie wird von der Stadt, dem Rombergparkkomitee organisiert. Wegen der Corona-Pandemie hat die Stadt die diesjährige Gedenkveranstaltung abgesagt.
Das hielt aber Hunderte Dortmunderinnen und Dortmunder nicht davon ab, in angemessenem Abstand voneinander zum Mahnmal zu wandern, innezuhalten, Kränze und Blumen niederzulegen. Auch Mitglieder, Freundinnen und Freunde der MLPD, des REBELL und der ROTFÜCHSE¹ Dortmund legten Blumen nieder. Das Internationalistische Bündnis Dortmund, der Frauenverband Courage und die VVN waren ebenfalls mit Fahnen vertreten.
Abschluss mit "Die Moorsoldaten"
Von der Kreisleitung der MLPD wurde eine kurze Rede und der Schwur von Buchenwald vorgetragen. Das war verbunden mit dem Auftrag, die gemeinsamen Anstrengungen zum Kampf gegen die Rechtsentwicklung, Faschismus und Krieg zu verstärken. Aber auch mit der Kritik an der Einschränkung demokratischer Grundrechte, die nicht mit den notwendigen Gesundheitsmaßnahmen gerechtfertigt werden können. Das gemeinsame Singen des Lieds "Die Moorsoldaten" gab der kurzen Mahnfeier einen würdigen Rahmen.