Türkei
Arbeiter protestieren vor der Großbaustelle Galataport
Am Mittag des 14. April verließen einige Arbeiter die Großbaustelle Galaport für eine Protestkundgebung - gemeinsam mit Vertretern der DİSK-Bauarbeitergewerkschaft Dev Yapı-İş.
Der Hintergrund der Aktion ist der, dass die Bauarbeiten mitten in der Corona-Pandemie trotz mehrerer Todesfälle fortgeführt werden. Als Todesursache wird jedes Mal nur „Infektionskrankheit“ angegeben. Eine Untersuchung auf Corona findet offenbar nicht statt.
Letztes Opfer dieser barbarischen Profitgier war der Vertreter von Dev Yapı-İş für den europäischen Teil Istanbuls, Hasan Oğuz, der während der Arbeit auf der Baustelle einen Herzinfarkt erlitten hatte, in eine Intensivstation eingeliefert wurde und gestern verstarb.
Gewerkschaftsvorsitzender will Arbeiten stoppen lassen
Gewerkschaftschef Özgür Karabulut kündigte an, Strafanzeige zu stellen, um die Arbeiten auf der Baustelle stoppen zu lassen.
Das 1,4 Milliarden Euro teure Galataport-Projekt nördlich der Schiffsanlegestelle Karaköy steht nach 18 Jahren Bauzeit kurz vor der Fertigstellung. Es nimmt eine Fläche von gut 110.000 Quadratmetern ein und wird neben einer Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe unter anderem Hotels, Restaurants und Konferenzsäle beherbergen.