Videobotschaft

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Daimler-Chef verpackt Angriffe auf Belegschaft in salbungsvolle Worte

„Ich zähle auf Sie, das Unternehmen gesund durch den Covid-19-Sturm zu bringen“. In einem neuen Video-Update vom 16. April wendet sich der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius an die Daimler-Belegschaft. Natürlich beginnt auch er mit dem Dank an die „lieben Mitarbeiter“ und lobt deren tollen „Teamspirit“.

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Aber natürlich zielt das Video darauf ab, die Belegschaft auf die geänderte Strategie von Daimler einzuschwören. Das Wichtigste sei der Cash, also der Profit, um das Unternehmen zu erhalten und es gesund durch den Covid-19-Sturm zu bringen. Källenius verliert kein Wort zur Gesundheit der Arbeiter. Diese Pandemie habe die Achillesverse der Autoindustrie und von Daimler offengelegt: "Deshalb müssen wir unseren Kurs und unser Business-Modell anpassen“.

 

Er rechnet offensichtlich mit einer tieferen und längeranhaltenden Absatzkrise aufgrund der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, die durch Corona befeuert wird. Deshalb brauche es ein höheres Tempo bei der Entscheidungsfindung, Umsetzung und Flexibität. Viele Beschäftigte werden sich dabei fragen, wie das noch gesteigert werden kann, ohne dass man dabei krank wird.

 

Und dann kommt die Kernbotschaft des Vorstandes: „Marge geht vor – wir müssen profitabel wachsen“. Doch was die Großaktionäre erfreuen und den Börsenkurs verbessern soll, stößt selbst unter den „Mercedes-Fans“ im Internet auf massive Kritik: „Das ist eine Ansage. Billiger produzieren und den höchstmöglichen Gewinn erwirtschaften. Dann kommt alles und jeder auf den Prüfstand.“ Und ein anderer fordert den kompletten Verzicht der Aktionäre und Vorstände auf die Dividende.

 

Deshalb versucht Källenius, die Belegschaft dafür zu gewinnen, mit Daimler „als Gewinner der automobilen Zukunft“ aus der Corona-Krise zu kommen. „Dazu brauchen wir alle Mann an Deck“ sagt der Mann, der Ende letzten Jahres bereits die Vernichtung von 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätzen angekündigt hat.

 

Die MLPD-Betriebsgruppe bei Daimler setzt sich dafür ein, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre eigene Rechnung aufmachen und dafür am 1. Mai (mit Mundschutz und gebotenem Abstand) auf die Straße zu gehen.