Telekommunikation
Corona-Krise zeigt Fortschritt der Digitalisierung und vertieft die Strukturkrise
Welcher praktische Nutzen mit dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt der Digitalisierung - insbesondere der Kommunikation - einhergeht, das erleben die Menschen in diesen Zeiten ganz hautnah.
Die digitale Technik ermöglicht es, trotz Konktaktverboten, Uni-, Schul- und Betriebsschließungen eng zu kommunizieren und sich vielseitig kulturell, gesellschaftlich und politisch zu betätigen. Nicht nur Jugendliche nützen die Möglichkeiten der Vernetzung.
Hunderttausende Beschäftigte arbeiten derzeit im Homeoffice, was einen besseren Schutz vor der Pandemie ermöglicht; Kinder halten Kontakt zur Oma via Skype; andere verabreden sich zum gemeinsamen Sport oder sie basteln nach Youtube-Anleitungen; Nachbarschaftshilfen laufen hundertfach über WhatsApp und Co, ebenso Hilfen für Obdachlose, für die „Tafeln“ und vieles mehr; zunehmend gibt es online Diskussions- und Bildungsveranstaltungen; Konzert- und Museenbesuche werden ermöglicht; gemeinsame Fotoaktionen finden statt mit kreativer Veröffentlichung; es gibt viele Online-Petitionen zur Flüchtlingspolitik, zu Schul- und Uniausfall mit konkreten Forderungen; die MLPD organisiert das Diskussionsforum „Corona-Krise = Kapitalismus-Krise!“; Filme wie die der Kinderorganisation ROTFÜCHSE oder vom Jugendverband REBELL sind auf Youtube, fordern zu praktischer Solidarität auf und stellen die sozialistische Alternative zur Diskussion.
Gewaltige Potenziale zum Nutzen der Menschheit
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der fortschrittlichen Möglichkeiten, die die Digitalisierung heute schon bietet. Rund um den Globus können Informationen in Echtzeit ausgetauscht werden, kann die Produktion koordiniert, gesteuert und ständig optimiert werden. Das ist eine bedeutende materielle Vorbereitung eines weltweiten sozialistischen Gesellschaftssystems und der Zusammenarbeit vereinigter sozialistischer Staaten zum gegenseitigen Nutzen.
Doch unter den heutigen kapitalistischen Bedingungen verwandeln sich die revolutionären Produktivkräfte zugleich in Destruktivkräfte. So wenn Eltern neben ihrem Homeoffice die Betreuung ihrer Kinder und deren Fernunterricht organisieren müssen und sich dadurch die Zerreißprobe berufstätiger Mütter noch verschärft. Wenn durch Computerspiele Millionen von Kindern und Jugendlichen in die Sucht getrieben und massenhaft mit militaristischem Gedankengut beeinflusst werden. Oder wenn sich reaktionäres Gedankengut, faschistische Verhetzung und Pornografie über die Leute ergießt und sie über die sozialen Netzwerke einer ungeheuren Meinungsmanipulation ausgesetzt sind.
Bitkom-Präsident will Arbeitsbedingungen "anpassen"
Der Segen des Homeoffice verwandelt sich schnell in einen Fluch, wenn viele Betriebe dies nach der Coronakrise verstärkt beibehalten wollen. Da wird dann von den "Heimarbeitern" in erster Linie verlangt, ein verabredetes Arbeitspensum schaffen. Ob mit oder ohne Pause, ob mit oder ohne Einhaltung der Tarifarbeitszeit - das wird dabei "großzügig" ihnen überlassen.
Bitkom-Präsident Achim Berg hofft, mit der Verstärkung der Digitalisierung „könnte die deutsche Wirtschaft schneller aus der Krise kommen als andere Länder“. Was „natürlich“ nach sich ziehe, den „rechtlichen Rahmen an die neuen Realitäten anzupassen“. Sprich: Weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit! Die damit einhergehende Intensivierung der Arbeit und Ausdehnung der Arbeitszeiten bedeutet nichts anderes als eine enorme Verschärfung der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft.
Die Unterordnung der digitalen Möglichkeiten unter die kapitalistische Profitmaximierung hat zu einer tiefgehenden Strukturkrise geführt - auf der Grundlage der Digitalisierung von Produktion, Handel, Telekommunikation und Gesellschaft. In Wechselwirkung mit anderen Strukturkrisen und der gegenwärtigen Weltwirtschafts- und Finanzkrise gefährdet dies allein in Deutschland Hunderttausende Arbeitsplätze.
"Dem Fortschritt für Mensch und Natur zum Durchbruch verhelfen"
Dazu heißt es in der Broschüre „Kapitalismus ist Krise – wir sind der Fortschritt. Herausforderungen in Zeiten von Digitalisierung, E-Mobilität und Wirtschaftskrise“: „Das internationale Industrieproletariat, das rund 600 Millionen Menschen zählt, produziert in den weltweiten Produktionsverbünden gemeinsam und auf modernstem Niveau. Aneignung, Verteilung und Verfügung über die Werte hingegen sind stehengeblieben auf dem Niveau des kapitalistischen Privatbesitzes an Produktionsmitteln, der persönlichen Bereicherung und mörderischen Konkurrenz. Der Kapitalismus muss revolutionär überwunden – und der Sozialismus aufgebaut werden, um dem Fortschritt für Mensch und Natur zum Durchbruch zu verhelfen.“
Das wird die MLPD auch um und am 1. Mai zur Diskussion stellen. Dazu unterstützt sie alle Initiativen, die kämpferische Aktivitäten für diesen Tag unter Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes vorbereiten.