Jugendverband REBELL
Kurzarbeit für Azubis? Nicht mit uns!
Millionen Kolleginnen und Kollegen sind aktuell in Kurzarbeit. Für Azubis darf erst nach sechs Wochen der Freistellung Kurzarbeit beantragt werden. Aus gutem Grund. Wie soll man von 60 Prozent der Ausbildungsvergütung leben?
Allen Ernstes fordern Unternehmerverbände aber, „die Regelungen zum Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise schnellstmöglich auf Lehrlinge auszuweiten“. Die passende Drohung liefern sie gleich mit: „Andernfalls sehen sich Betriebe in der Krise gezwungen, ihren Auszubildenden zu kündigen.“
Der Jugendverband REBELL und viele kämpferische Azubis in den Betrieben antworten darauf mit einem klaren Protest und werden den Widerstand dagegen organisieren!
Zum Thema Kurzarbeit stellen wir klar: Hier geht es nicht um Sicherung der Arbeitsplätze, sondern um ein Subventionsprogramm für die Konzerne. Der DGB rechnet vor, dass bei Produktionsschließungen wegen Gesundheitsschutz der Unternehmer zu 100 Prozent Lohnfortzahlung verpflichtet ist. Die Flucht in die Kurzarbeit wälzt diese Kosten auf die Gesellschaft ab, die Kolleginnen und Kollegen erleiden finanzielle Einbußen. Das jetzt auch noch auf die Azubis auszuweiten, ist eine Unverschämtheit. Die Arbeiterjugend bekommt heute schon als Erste die Krisenlasten ab. Tausende Leiharbeiter werden zuerst entlassen, Befristete nicht verlängert.
Lasst uns dazu den 1. Mai als Kampftag begehen und gemeinsam mit Jung und Alt unsere Forderungen aufstellen:
- Keine Kurzarbeit für Azubis! 100 Prozent Bezahlung der Ausbildungsvergütung. Unbürokratische finanzielle Hilfe vom Staat für kleine Betriebe. Keine Subventionen für die großen Konzerne!
- Organisierung der Ausbildung mit besonderen Anstrengungen und unter entsprechenden Schutzmaßnahmen!
- Unbefristete Übernahme entsprechend der Ausbildung und Festanstellung der Leiharbeiter!
- Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich! Das schafft Arbeitsplätze oder verhindert ihre Vernichtung effektiv!