Schleiz / Greiz

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Kurzarbeit im Krankenhaus? Krönung kapitalistischer Gesundheitspolitik!

Der MDR berichtete am 17. April - von ver.di bestätigt -, dass für die „finanziell angeschlagenen“ Krankenhäuser Greiz und Schleiz in Thüringen Kurzarbeit angemeldet worden sei. Und das mitten in der Corona-Pandemie, wo andere Krankenhäuser völlig überlastet sind und sich das Personal bis zum Umfallen einsetzt - eine weitere Krönung kapitalistischer Gesundheitspolitik!

Korrespondenz aus Wuppertal

Die Geschäftsleitung begründete per Mitteilung, dass wegen der Pandemie verschiebbare Operationen abgesagt werden mussten, um Betten für Corona-Patienten freizuhalten. Dadurch sei die Bettenauslastung um gut zwei Drittel gesunken.


Warum werden die Krankenhäuser nicht in die Behandlung von nicht am Corona-Virus Erkrankten einbezogen, werden andere Krankenhäuser dadurch entlastet oder dringende medizinische Hilfe für Flüchtlinge mit ihnen organisiert?

Zweierlei Arten von Rentabilität

Das Krankenhauswesen ist hierzulande weitgehend der kapitalistischen Konkurrenz und den Gesetzen der Profitmaximierung unterworfen. Ganz anders im Sozialismus. Über die bis 1956 noch sozialistische Sowjetunion heißt es im Buch von Willi Dickhut „Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion“, das erstmals 1972 erschien:


„Im Sozialismus soll jeder Betrieb so weit wie möglich rentabel (gewinnträchtig) arbeiten. Das Rentabilitätsprinzip darf aber auf keinen Fall die treibende Kraft der Wirtschaft sein. Der Gewinn jedes einzelnen Betriebes muß sich einer 'höheren Form einer stabilen und ständigen Rentabiltät', muß sich dem Ziel der immer vollkommeneren Befriedigung der Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft unterordnen.“ (S. 97)

 

Und weiter: „In der Praxis sah es so aus, daß ein bestimmter Teil der sowjetischen Industriebetriebe überhaupt keinen Gewinn abwarf, sondern mit einem 'geplanten Verlust' arbeitete, eine Sache, die im Kapitalismus undenkbar wäre. ... Im Sozialismus dagegen können solche Verluste durch die Gewinne anderer staatlicher Betriebe wiedergutgemacht werden.“(S. 96/97)


Das Gesundheitswesen im Sozialismus wurde staatlich organisiert und finanziert und war weitgehend gebührenfrei, weil nicht der Gewinn im Mittelpunkt stand, sondern der Mensch und der Erhalt seiner Gesundheit. Es ist höchste Zeit, sich mit der lebenswerten Perspektive des echten Sozialismus zu befassen.