Voith Sonthofen
Urabstimmung über Streik unter Corona-Bedingungen
In der Urabstimmung haben 98 Prozent der IG-Metall-Mitglieder im Werk Sonthofen (Oberallgäu) des Maschinenbaukonzerns Voith für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.
Zwei Tage lang hatten die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten die Möglichkeit, coronabedingt per Brief abzustimmen. Alle Gewerkschafts-Mitglieder hatten von der IG Metall Briefwahlunterlagen zugeschickt bekommen, die sie vor den Werkstoren in den Urabstimmungs-Briefkasten einwerfen konnten. Trotz Corona-Krise wird in Sonthofen regulär gearbeitet. Die Wahlbeteiligung lag bei 100 Prozent.
Gestreikt werden soll für einen Sozialtarifvertrag, nachdem vor gut einem halben Jahr bekannt wurde, dass Voith das Werk in Sonthofen mit 500 Beschäftigten schließen will. Die Geschäftsleitung ging auf keine der bisher durchgeführten Aktionen ein.
Voith will Zulässigkeit prüfen - Sozialtarifvertrag Sackgasse
Voith will nun prüfen lassen, inwieweit ein Arbeitskampf rechtlich zulässig sei. Allerdings lenkt die reformistische Taktik des Kampf für einen Sozialtarifvertrag auch in die Sackgasse, weil es dabei lediglich um bessere Bedingungen der Arbeitsplatzvernichtung wie höhere Abfindungen geht, statt entschlossen gegen die Werksschließung und um den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. Der Bundesvorstand der IG Metall will am Montag entscheiden, ob tatsächlich unbefristet gestreikt wird.